Das Final Four um den DHB-Pokal rückt für den Handball-Zweitligisten HBW Balingen-Weilstetten immer näher. Doch am Samstag steht für die „Gallier“ der Liga-Alltag gegen den TuS Ferndorf an.
Der HBW Balingen-Weilstetten ist zurück auf der ganz großen Handball-Bühne. Erstmals in der Clubgeschichte ist das Team von Trainer Matti Flohr beim Final Four in der Kölner Lanxess-Arena dabei und kämpft gegen die nationalen Größen um den DHB-Pokal. Im Halbfinale trifft der HBW am Samstag auf die MT Melsungen und am Sonntag – im Finale oder im Spiel um Platz drei – auf Rekordmeister THW Kiel oder die Rhein-Neckar Löwen. Dieser sportliche Höhepunkt steht für die „Gallier“ jedoch erst am 12. und 13. April auf dem Programm – jetzt zählt noch einmal das Brot- und Butter-Geschäft der 2. Bundesliga: das Heimspiel gegen den TuS Ferndorf am Samstagabend (18 Uhr, Mey-Generalbau-Arena Balingen). Und dem gilt für Coach Flohr der komplette Fokus.
Spagat zwischen große Bühne und Zweitliga-Parkett
„Dieses Spiel ist für uns wichtiger als die beiden Begegnungen, die danach kommen. Das ist ein Heimspiel gegen einen gefährlichen Gegner, das wir unbedingt gewinnen wollen“, sagt Flohr. Und das sollte eigentlich klappen, denn während der HBW in der vergangenen Wochen in der Fremde stets leer ausging, punkteten die Schwaben in der eigenen Halle regelmäßig und halten allein deshalb als Tabellenvierter mit drei Punkten Rückstand noch den Kontakt zum zweiten Aufstiegsplatz. Spitzenreiter Bergische HC ist schon auf neun Punkte einteilt, weil Balingen-Weilstetten vor Wochenfrist bei der HSG Nordhorn-Lingen mit 26:28 unterlag.
„Eine Steigerung im Vergleich zum Sieg gegen Lübeck-Schwartau war in der Abwehr schon zu sehen. Aber wir haben zu viele freie Chancen verworfen, und dann reicht es eben nicht, in Nordhorn zu gewinnen. Ich fand, wir waren die bessere Mannschaft, waren aber nicht die fünf Tore besser, die es gebraucht hätte, um nicht vom Spielglück und anderen Eventualitäten abhängig zu sein“, sagte Flohr.
Ein unorthodoxer Gegner
Darauf will es sein Team am Samstag gegen den Tabellenzehnten aus Ferndorf nicht ankommen lassen. Doch es wird wohl – gemessen am 26:24-Auswärtssieg in der Vorrunde – eine ganz zähe Angelegenheit. „Ferndorf greift gerne mit vier Rückraumspielern und ohne Kreisläufer an, darauf haben wir uns vorbereitet. Außerdem hat Spielmacher Janko Kevic sehr viele kreative Ansätze. Seine Anspiele an den Kreis müssen wir unterbinden und uns auf viele Kreuzbewegungen einstellen, mit denen der TuS seine Shooter in Position bringen will. Hinzu kommt, dass Ferndorf immer wieder mit 7:6 angreift“, sagt Flohr.
Blomgren und Müller fehlen immer noch
Verzichten muss der HBW-Trainer auf den Langzeitverletzten Jannis Schneibel (Kreuzbandriss) aber weiterhin auch auf Jerome Müller (Leiste) und Daniel Blomgren (Knie). „Sie fehlen uns mit ihren Spielstil, gerade gegen eine Mannschaft wie Ferndorf, die aus der Abwehr häufig offensiv heraustritt, müssen wir den Ball gut laufen lassen. Aber die anderen Spieler nehmen die Situation an, und das fordere ich auch ein“, so Flohr weiter. Immerhin hat Youngster Bennet Strobel seine Krankheit überwunden und stellt am Kreis wieder eine Alternative dar.
Und wenn die Partie gegen Ferndorf am Samstagabend gespielt ist, dann rückt auch das Halbfinal-Duell mit der MT Melsungen beim Final Four um den DHB-Pokal in Köln in den Fokus des HBW-Trainers.