Die Omas gegen Rechts fordern eine rote Bank in der Villinger Innenstadt, um auf Gewalt gegen Frauen aufmerksam zu machen (von links): Oma Verena, Elif Cangür, Heike Frey, Oma Trixi, Ursula Roth-Ziefle, Oma Bärbel, Oma Patricia, Oma Evelin und Oma Monika. Foto: Davydenko

Am 25. November beginnen die internationalen Aktionstage gegen Gewalt an Frauen. Das Bündnis gegen Gewalt an Frauen organisiert eine öffentliche Aktion auf dem Latschariplatz in Villingen. Die Thematik "Gewalt an Frauen" soll mehr in die Öffentlichkeit gerückt werden.

Villingen-Schwenningen - Ihre Forderung: Eine rote Bank in der zentralen Innenstadt. Die Bank soll auf die weit verbreitete Gewalt an Frauen aufmerksam machen. Die Farbe rot steht dabei für "Blut, als auch für Leben. Und für Aufmerksamkeit".

Die erste rote Bank wurde 2016 in Perugia, Italien aufgestellt. Viele weitere Städte, auch in Deutschland, folgten. Nun soll auch in der Villinger Innenstadt eine solche dauerhaft aufgestellt werden.

"Es geht nicht um uns, es geht um die Sache", plädiert Oma Evelin, ein Mitglied bei den "Omas gegen Rechts", die sich auf dem Latschriplatz versammelten. Sie sind nur eine der vielen Frauenorganisationen, die mitmachen. "Wir wollen die Stadt Villingen-Schwenningen soweit bringen wie Freiburg. Sie haben fest installierte Bänke, die das ganze Jahr über auf die Problematik aufmerksam machen", erklärt Oma Patricia, eine Mitorganisatorin der Aktion. "Wir stellen die Forderung jetzt", betont sie.

Gewalt an Frauen soll raus aus der Tabuzone

Letztlich gehe es darum, dass es weiter in die Öffentlichkeit getragen werde und aus dem Privaten, der Tabuzone, rauskomme, bekundet Oma Evelin. "Wir hoffen darüber informieren zu können", führt sie fort. Die Omas verteilen Hilfekärtchen an Passanten, auf denen Telefonnummern und Adressen stehen. An diese Telefonnummern können sich betroffene Frauen in einer Notsituation wenden. So zum Beispiel an den Verein "Frauen helfen Frauen", dieser hilft Betroffenen im Schwarzwald-Baar-Kreis.

Auf kommunaler Ebene passiert noch nicht genug

Wenn man Gewalt bei jemandem vermutet, solle man, laut Oma Evelin, auf keinen Fall zögern. "Man kann auch ein Code-Wort ausmachen, welches man im Notfall benutzen kann, um Hilfe anzufordern", bekundet sie.

Auf Bundesebene solle schon lange Hilfe und Schutz für Frauen integriert sein, meinen die Veranstalterinnen. "Das ist aber noch nicht auf kommunaler Ebene durchgedrungen und das muss sich ändern", fordert Oma Patricia. Fälle von Gewalt in einer Beziehung oder Ehe fallen immer noch oft unter den Radar, erklärt sie weiter. "Zu wenig öffentliche Unterstützung und von den Ämtern zu wenig Verständnis", behaupten die "Omas gegen Rechts".

Rote Bank soll im Gemeinderat besprochen werden

Eine rote Bank soll der erste Schritt in diese Richtung sein. Die Stadträtin Elif Cangür findet die Aktion super: "Schade, dass nicht viele darauf aufmerksam geworden sind." Demnächst solle im Gemeinderat die Aufstellung der roten Bank besprochen werden, kündigt Cangür an.

Info: Notfallnummern für Frauen, die Gewalt erleben

Das Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" berät unter der Telefonnummer 08000/11 60 16 zu allen Formen von Gewalt.

Auch der Verein Frauen helfen Frauen ist unter der Telefonnummer 07721/5 44 00 erreichbar.