Die Spieler des SC Lahr hatten zuletzt oft Grund zu jubeln. Auch gegen den Oberliga-Absteiger FV Lörrach-Brombach wollen die Ortenauer gewinnen und so ihren Vorsprung an der Tabellenspitze halten. Foto: Künstle

Vier Punkte beträgt der Vorsprung des Tabellenführers SC Lahr auf die Verfolger. Für Trainer Domenico Bologna jedoch nicht mehr als eine "Momentaufnahme". Sein Blick gilt vielmehr dem schweren Spiel gegen Lörrach-Brombach.

Verbandsliga: SC Lahr – FV Lörrach-Brombach (Samstag, 14.30 Uhr). Dass das Duell zwischen dem SC Lahr und dem Oberliga-Absteiger aus dem Dreiländereck am 13. Spieltag das Duell des Tabellenführers gegen ein Team aus dem Tabellenkeller ist, hätte wohl vor der Saison kaum einer gedacht. Und das nicht, weil man dem Sportclub den Sprung an die Spitze überhaupt nicht zugetraut hätte. Vielmehr ist die Platzierung der Gäste eine kleine Überraschung.

Nach dem frühzeitig feststehenden Abstieg aus der Ober- in die Verbandsliga hatte so manch einer den FVLB als Mitfavoriten ausgemacht. Auch der Lahrer Trainer Domenico Bologna schätzt die Gäste deutlich stärker ein als Platz 13. "Tabellarisch sind sie noch nicht da, wo sie hingehören", glaubt der Sportclub-Coach und rechnet mit einer "sehr guten Mannschaft", die am Samstagmittag ihre Visitenkarte an der Dammenmühle abgeben wird.

Dort treffen die Lörracher auf den aktuellen Tabellenführer. Und egal wie das Spiel ausgehen wird – auch nach der Partie werden die Lahrer auf Platz eins stehen. Denn nachdem der SC Pfullendorf in der Vorwoche etwas überraschend zu Hause verlor, beträgt der Abstand auf die Verfolger derzeit vier Punkte. Überbewerten will Bologna die Tabellensituation jedoch nicht, mehrfach spricht er von einer "Momentaufnahme". Von Kampfansagen und ähnlichem hält er nichts, stattdessen bleibt er zurückhaltend. "Wir bleiben bodenständig und wollen einfach die Konzentration hochhalten. Alles andere wäre vermessen", sagt Bologna zur Tabellenführung des Sportclubs.

In der Vorwoche konnte Bologna kein neuen Erkenntnisse gewinnen

Dass diese auch sicher kein Zufall ist, dürfte auch den Konkurrenten in der Verbandsliga klar sein. Nach einem noch etwas holprigem Start, der nach einem Trainerwechsel und der Integration von zahlreichen Neuzugängen nicht überraschend kam, hat sich der SC Lahr inzwischen in Sachen Leistung und Ergebnissen von Spiel zu Spiel stabilisiert und weiterentwickelt.

Nur in der vergangenen Woche gab es für Bologna beim 3:1-Sieg in Elchesheim keine neuen Erkenntnisse. Der Grund: die miserablen Platzverhältnisse. Schon kurz nach der Anreise war Bologna und seinen Spielern klar, dass man von der ballbesitzorientierten Spielweise zwangsweise Abstand nehmen muss. "Wir haben dann unser Konzept über den Haufen geworfen und einen rustikalen Ansatz gewählt", erinnert sich Bologna – mit Erfolg. Ein Dauerzustand solle das allerdings nicht werden, der Trainer will schnellstmöglich zurück zur bewährten Spielweise, mit der man sich in der Tabelle oben festgesetzt hat.

Einer der Gründe für den Höhenflug dürfte sicher auch der breite Kader sein, der durch die hochkarätige Neuzugänge verstärkt wurde. Zuletzt standen Bologna auch meist fast alle Akteure zur Verfügung. Ob das auch am Wochenende so sein wird, war am Mittwoch noch nicht ganz klar. Mit Kapitän Johannes Wirth fällt ein wichtiger Spieler sicher aus (private Gründe). Zudem stehen hinter den Einsätzen von Dennis Häußermann, Sören Zehnle und Lukas Schätzle noch Fragezeichen. Alle drei kämpften die Woche über mit kleineren Blessuren, ob sie gegen den Oberliga-Absteiger mitwirken können, entscheidet sich kurzfristig.

Die Lörracher reisen derweil mit einem Erfolgserlebnis im Rücken nach Lahr. An Allerheiligen schlug der FV den FC Teningen mit 2:1. Auch deshalb wissen die Lahrer schon vor der Partie am Samstag, dass sie auch nach dem Spieltag Tabellenführer bleiben werden. Denn dank des Lörracher Sieges hat Teningen weiterhin fünf Punkte Rückstand auf Platz eins. Und auch, wenn man der derzeitigen Platzierung in Lahr keine große Bedeutung zumisst, so würde man sich sicher auch an diesem Wochenende darüber freuen, wenn der Vorsprung auf die Verfolger anwachsen würde.