Der "Burgblick" an der Gruoler Weinberghalde eröffnet nicht nur einen grandiosen Panoramablick, sondern auch eine interaktive Bildtafel mit QR-Codes. Diese enthüllte Ortsvorsteher Reiner Schullian (links an der Tafel) am Freitag im Beisein der ganzen Helferschar und Bürgermeister Heinrich Götz (rechts). Foto: Kost

Viel Arbeit wurde in den Aussichts- und Ruheplatz gesteckt, der jetzt den Namen "Burgblick" trägt, das sieht man ihm sofort an. Im Beisein aller, die an seiner Entstehung mitgearbeitet haben, wurde er jetzt eröffnet.

Haigerloch-Gruol - Man erkennt den Platz an der Gruoler Weinberghalde unweit der Himmelsleiter fast nicht mehr wieder. Wo noch vor kurzem eine Albliege und ein paar andere Sitzgelegenheiten standen und man nur mit etwas Mühe die Aussicht durch den dichtbewachsenen Hang genießen konnte, ist jetzt dank des Gruoler Rentnertreffs ein regelrechtes Aussichtsplateau entstanden. Es eröffnet einen tollen 180-Grad-Panoramablick auf die Schwäbische Alb – von der Burg Hohenzollern ganz links bis zum Lemberg ganz rechts, mit 1015 Metern die höchsten Erhebung der Alb.

30 Tonnen Schotter verarbeitet

Über drei Wochen hinweg hat die Gruppe um Alfred Stier, Hans Schmid, Rudi Holzhauer, Anton Hermann, Markus Maier, Otto Pfister, Alfred Kost, Engelbert Schneider, Erich Stehle sowie Dietmar Eger und Wolfgang Götze immer wieder einzelne Arbeitstage investiert, um den Platz herzurichten.

30 Tonnen Schotter wurden herangekarrt, um den "Burgblick" einzuebnen, Bäume und Sträucher wurden zurückgeschnitten, mittig auf dem Platz ein neuer Baum angepflanzt, Sitzgelegenheiten neu positioniert und das Ganze mit einem Geländer aus Holz gegen den abfallenden Steilhang gesichert.

Eine interaktive Bildertafel

Damit nicht genug: Ortsvorsteher Reiner Schullian, der während der Corona-Zeit schon öfters pfiffige Ideen hatte, klinkte sich in das Projekt ein und holte dazu auch andere mit ins Boot. Es entstand nämlich die Idee, an diesem tollen Aussichtspunkt auch eine Panoramatafel zu installieren, die Wanderern eine Fülle von interaktiven Informationen liefert.

Der Haigerlocher Fotograf Folke Weber knipste die Alb-Silhouette im Frühjahr zur Abendzeit. Mit Hilfe von Heike Roth von der Geschäftsstelle der Touristikgemeinschaft Oberes Schlichemtal und Adrian Schmidberger (Concept Design Schömberg) entstand schließlich aus dem Bild das "himmlische Panorama". Das Gestell, in das es eingehängt werden konnte, hat die Gruoler Schlosserei Wyland & Kohle angefertigt. Finanziert wurde das Panoramabild übrigens vom Gruoler Jugendförderverein und auch die Volksbank Hohenzollern-Balingen unterstützte das Projekt mit einer Spende.

Wiesentalschüler sprechen Texte

Und da Ortsvorsteher Schullian ein großer Fan von sozialen Medien ist – speziell von QR-Codes – kamen auch wieder Schüler und Schülerinnen der Wiesentalschule zum Einsatz. Viertklässler sprachen Texte, die über Smartphone abrufbar sind. Sie wurden im Tonstudio von Gerold Stehle ("Nachtsound") in Bittelbronn aufgenommen. Elf dieser QR-Codes erklären das Panorama, das man sieht, acht andere verschiedene Sehenswürdigkeiten in diesem Gebiet wie das Haigerlocher Schloss oder die Vitus-Kapelle in Gruol.

Videofilme mit Erklärungen in Gebärdensprache

Im Gegensatz zu ähnlichen bereits erfolgreich praktizierten Aktionen (QR-Code Erwin-Pfister-Straße) ist man diesmal aber noch einen Schritt weiter gegangen: zusammen mit Schülern und Lehrern des Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum St. Franziskus in Heiligenbronn nahe Villingen-Schwenningen wurden nämlich auch kurze Erklärungsfilme in Gebärdensprache produziert, die zum Beispiel über Plattformen wie YouTube abgespielt werden

Bei der vom Gruoler Narrenverein mit Getränken und Roten Würsten bewirteten Einweihung des "Burgblicks" freute sich Ortsvorsteher Reiner Schullian über das gelungene Projekt, an dem Jung und Alt mitgewirkt haben. An die Schüler, die die Texte gesprochen hatten, verteilte er als Dankeschön Zehn-Euro-Gutscheine, die am Freibad-Kiosk eingelöst werden können.

Jetzt den Platz auch pflegen

"Der Dank gilt allen, die mitgeholfen haben, dass dieser Platz so toll geworden ist", lobte Bürgermeister Heinrich Götz das Ergebnis der Arbeit. Es sei einer der schönsten Aussichtspunkte im ganzen Stadtgebiet. Jetzt müssten alle miteinander arbeiten, dass der Platz auch in Zukunft gepflegt bleibe, meinte der Bürgermeister.