Das Gemälde „Christus im Grab“ des Wolfachers Johann Baptist Seele. Foto: Krafczyk

Schokohasen und bunte Eier sieht man zwischen Karfreitag und Ostermontag zuhauf. Doch was vielerorts unentdeckt bleibt: Die religiösen Symbole, die das zeigen worauf sich der christliche Feiertag beruft. Sie zeigen den Tod und die Auferstehung Jesu Christi sowie historische Belege der Feiern dieser Tage. Auch im Kinzigtal und dessen Umgebung gibt es viele davon – eine Auswahl.

Arma-Christi-Kreuze, Thomas Hafen: Im Schwarzwälder Freilichtmuseum Vogtsbauernhof bietet das großdimensionale Longinus-Kreuz, das am Hippenseppenhof aus Furtwangen angebracht ist, einen außerordentlichen Blickfang. Das figurenreiche Schnitzwerk bildet in einer überbordenden Symbolsprache auf sehr eindrückliche Art die Geschehnisse des Karfreitags ab. Das markante Kreuz zeigt um den gekreuzigten Christus herum einzelne Gegenstände – vom Kelch des letzten Abendmahls über den Beutel mit dem Judaslohn bis zu den einzelnen Marterwerkzeugen-, wie sie aus den Passionsgeschichten der vier Evangelisten bekannt sind. Die Marterwerkzeuge erfuhren eine volkstümliche Verehrung, da sie im bildhaft geprägten Glauben die Arma Christi waren, also die Waffen mit denen Jesus den Tod besiegte. Neben den Leidenswerkzeugen ist seitlich vor der Christusfigur ein Reiter dargestellt, der den Gekreuzigten mit seiner Lanze in die Brust stieß, um dessen endgültigen Tod zu beweisen. Dieser Reiter, den Legenden nach als „Longinus“ bekannt, wurde außer in der Umgebung von Furtwangen überall in ehemals vorderösterreichischen Gebieten verehrt, da vermeintliche Splitter der Lanzenspitze in Wien als Reliquien aufbewahrt wurden.