Ungesicherte Fenster halten selbst einfachem Werkzeug nicht Stand. Foto: dpa-Zentralbild

Die Polizeipräventionsstelle weist auf neuralgische Punkte hin und gibt Tipps, wie man sich vor Einbrechern schützt.

Die Polizeipräventionsstelle weist auf neuralgische Punkte hin und gibt Tipps, wie man sich vor Einbrechern schützt.

Stuttgart - Kein Einbrecher wird wie Spiderman an der Fassade in den dritten Stock klettern, um in eine Wohnung einzusteigen. Erste Wahl für Diebe ist nach den Erfahrungen der Polizei die Terrassentür, die Balkontür oder das Fenster im Erdgeschoss.

Wie sichert man seine Türen und Fenster im Erdgeschoss vor Einbrechern?
Meistens hebeln Einbrecher Fenster und Türen mit einfachem Werkzeug auf. Übliche Türblätter und Rahmen bieten davor nur wenig Schutz. Verschiedene Hersteller bieten allerdings zertifizierte, einbruchhemmende Beschläge an, womit Holz- oder Kunststofffenster und -türen nachgerüstet werden können. Bei Neubauten stehen Fenster und Türen in mehreren Widerstandsklassen zur Verfügung (RC = resistance class). Ein Herstellerverzeichnis ist auf der Homepage der Kommission Polizeiliche Kriminalprävention unter der Adresse www.polizei-bw.de/praevention/Seiten/sicherungstechnik zu finden.
Was kostet eine Nachrüstung an Türen und Fenstern, und muss die ein Mieter selbst bezahlen?
Grundsätzlich wird ein Objekt in dem Zustand angemietet, wie es zu sehen ist. Mehr zu verlangen, als bei Anmietung vorhanden war, ist laut Mieterschutzbund nicht möglich. Eine Nachrüstung kommt einer baulichen Veränderung gleich, wozu der Vermieter seine Zustimmung geben muss. Der Preis hängt von der Zahl der Fenster und Türen ab. Laut Kriminalpolizei ist eine sinnvolle Nachrüstung bei einem Fachhandwerker um 200 bis 380 Euro pro Fenster zu haben. Welche Sicherheiten möglich sind, hängt auch vom Alter der Wohnungen und der Einbauten ab.
Halten Rollläden die Einbrecher auf?
Ja, wenn sie speziell ausgerüstet sind und gegen das Hochschieben von außen gesichert werden können. Ansonsten stellen Rollläden für Einbrecher keinen großen Widerstand dar. Die Polizei rät außerdem, Rollläden tagsüber nicht zu schließen, weil damit signalisiert wird, dass Haus oder Wohnung leer sind. Außerdem: Zimmerpflanzen nehmen Dauerdämmerlicht krumm und stellen ihr Wachstum ein.
Was kann jeder selbst tun?
Die Polizei rät, Fenster und Türen immer zu schließen und nie zu kippen, wenn niemand zu Hause ist. Haustüren sollten nicht nur zugezogen, sondern abgeschlossen sein, Rollläden hingegen tagsüber nie geschlossen sein. Hausschlüssel sollten nie draußen versteckt oder innen stecken gelassen werden.
Was tun, wenn Diebe zugeschlagen haben?
Umgehend die Polizei verständigen. Wenn EC- oder Kreditkarten fehlen, müssen sie sofort gesperrt werden. Dies ist bei der Bank möglich, inzwischen auch unter www.kuno-sperrdienst.de.