Die katholischen Ostergottesdienste in Sulgen und Hardt, die auch zu einer Seelsorgeeinheit gehören, waren gut besucht und boten auch musikalisch einiges.
Mit einer dreißigköpfigen Ministrantenschar, den Erstkommunionkindern und Familien versammelte sich Pfarrer Eberhard Eisele am Samstagabend in Sulgen um das Osterfeuer, entzündete die große Osterkerze und zog zur Osternacht in die dunkle, sehr gut besuchte St. Laurentius Kirche in Sulgen ein. Dort ließ Anja Seckinger das Osterlob erklingen.
Pfarrer Eisele ging in der Predigt auf das Motto der Erstkommunion ein: „Jesus, du gehst mit“. Auf der Osterkerze aus dem Kloster Kellenried sei ein Weg zu sehen, der über das Kreuz in eine Ostersonne mündet. So schildern die Osterevangelien den Weg von Frauen und Jüngern, die von der Trauer über den Tod Jesu zu neuer Hoffnung und Freude über die Auferstehung Jesu geführt werden. „Ebenso geht jetzt auch Jesus mit uns trotz aller Finsternis und schenkt uns seine Liebe und seinen österlichen Frieden“, verkündete Pfarrer Eisele.
Die Erstkommunionkinder sangen unter der Anleitung von Gemeindereferentin Gaby Reuter-Mink das Lied „Wenn wir das Leben teilen… wissen wir, hier lebt Gott“.
Hochamt am Ostersonntag
Im Hochamt am Ostersonntag wurde vom Kirchenchor die berühmte deutsche Messe vom von Franz Schubert aufgeführt unter Leitung von Dirigentin Anne Bischoff. Die Messe erklang in einer besonderen Fassung mit einem Streicherquintett und Martin Ginter an der Orgel.
In der Predigt verkündete Pfarrer Anton Cingia: „Auferstehung bringt Steine ins Rollen.“ Der Stein, der vom Grab weggewälzt wurde, werde zum Bild für die Steine, die uns blockieren und uns vom Leben abhalten würden. Vielen Menschen würden gerade schwere Steine auf dem Herzen liegen, zum Beispiel in Form der Kriege, dem globalen Klimawandel und gesellschaftlichen Spaltungen. Der christliche Glaube sage uns, dass an Ostern der Stein der Hoffnungslosigkeit weggewälzt wurde und zu neuer Freude werde, denn Jesus i sei auferstandenen vom Tod.
Nach der Weihe der Osterspeisen dankte er am Ende für die frohen Ostergesänge, besonders der scheidenden Dirigentin Anne Bischoff.
Ostergottesdienste in Hardt
In Hardt versammelte sich die Gemeinde am Samstagabend mit Pfarrer Anton Cingia, den Ministranten und der Gemeinde mit den Erstkommunionfamilien um das Osterfeuer. Kantorin Ilse Flaig ließ in der gut gefüllten Kirche das Osterlob erklingen.
Eine Schola begleitete die Liturgie mit Organist Alois Menrad. Pfarrer Cingia verkündete in der Predigt: „Das Leben kann durch Ostern neu zur Blüte kommen. Durch Jesu Tod und Auferstehung reißt Gott den Horizont auf, er durchbricht die Macht des Todes.“
Zum Festgottesdienst am Ostersonntag erklang die moderne „Missa brevis in D“ von Colin Mawby unter der Leitung von Dirigentin Marta Kulzer.
Anlässlich des 130-jährigen Kirchenchorjubiläums wurde der Chor von einem Bläserquartett begleitet, zusätzlich zu Alois Menrad an der Orgel.
In der Predigt erinnerte Pfarrer Eberhard Eisele an den mittelalterlichen Ostertanz in großen Kathedralen Frankreichs. Dort sind große Labyrinthe aufgezeichnet, in die der Pfarrer zu einem Osterhymnus in die eindeutige Mitte hinein und wieder heraus tanzte. Dies erinnere daran, dass Christus wie in der griechischen Sage über Theseus in der Mitte des Labyrinths das Ungeheuer des Todes und die Macht des Bösen besiegt habe und die Menschen ins österliche Licht hinausführe. „So möchte uns Jesus auch heute auf Wege des Friedens und der Freude führen auf allen Irrwegen des Bösen.“, führte Eisele aus.
Dank für Festmesse
Am Ende dankte Pfarrer Eisele für die wunderbare Festmesse. Schließlich erklang vom Chor mit Orgel und Bläserquartett das Halleluja von Händel, was mit kräftigem Applaus belohnt wurde.