Auch im Handwerk ist immer wieder vom Fachkräftemangel zu hören. Die Altensteiger Hohenberg-Werkrealschule pflegt seit Jahren eine Kooperation mit der Rolf-Benz-Schule in Nagold. Vier Tage schnupperten Schüler ins Handwerk hinein. Foto: Hasse

Auch im Handwerk ist immer wieder vom Fachkräftemangel zu hören. Die Altensteiger Hohenberg-Werkrealschule pflegt seit Jahren eine Kooperation mit der Rolf-Benz-Schule in Nagold. Vier Tage schnupperten Schüler ins Handwerk hinein.

Während in der Rolf-Benz-Schule Lehrlinge in verschiedenen Handwerksberufen ausgebildet werden, erhalten in der Hohenbergschule die Schüler und Schülerinnen bereits nach der neunten Klasse die Möglichkeit, mit dem Hauptschulabschluss in eine Ausbildung zu starten. Und manch einer der Achtklässler fragt sich aktuell, was er nach der neunten Klasse eigentlich tun soll.

Die zwei achten Klassen der Hohenbergschule nahmen deshalb an vier Tagen am praktischen Ausbildungsprogramm der Azubis in der Rolf-Benz-Schule teil und lernten dort zwei selbst ausgewählte Ausbildungsberufe intensiver kennen.

Herzen für den Muttertag Foto: Hasse

So sägten und schweißten die Mädchen im Fachbereich der Konstruktionsmechaniker aus Stahlblechen Herzen für den Muttertag. Im Ausbildungsberuf der Polster- und Dekorationsnäher wurden mit Unterstützung der Lehrlinge Taschen genäht und Hockerkissen gepolstert. Die Raumausstatter tapezierten Wände. Im Ausbildungsberuf der Tischler lernten die Schüler moderne CNC-Fräsmaschinen und Lackiertechniken für Holz kennen.

Die bei den Tischlern entstandenen Tabletts hätten in jedem Geschäft verkauft werden können.

Viel Geschick gefragt

Besonders viel Geschick brauchten die Schüler, um im Ausbildungsberuf der Werkzeugmacher aus Rohmaterial in Millimeterarbeit Einzelteile aus Stahl zu fräsen und zu sägen und anschließend zu einem kleinen Rennauto zusammenzusetzen.

Im Ausbildungsberuf der Zimmerleute halfen auch die Mädchen dabei, große Modelle von Dachstühlen zu errichten. Die in den Fachbereichen Betonbauer und Maurer entstandenen kleinen Häuser stehen aktuell in den Vorgärten und auf den Balkonen der Achtklässler. Hier gossen die Schüler sogar die Grund- und Deckenplatten unter Anleitung selbst.

Die Schüler durften überall selbst Hand anlegen. Foto: Hasse

Die Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik übten zusammen mit den Lehrlingen des ersten Ausbildungsjahres das Schneiden, Biegen und Pressen von Kupferrohren. Am Ende entstanden Bücherhalter aus Kupferrohr.

Der verantwortliche Studiendirektor Thomas Rambacher von der Rolf-Benz-Schule und die zwei Klassenlehrer Oliver Hasse und Indra Köhler von der Hohenbergschule zeigen sich vom Erfolg des Projektes überzeugt. Die Achtklässler kamen sowohl mit den den Ausbildern als auch mit den Lehrlingen ins Gespräch und erhielten wertvolle Tipps für den Übergang in den Beruf. Das Projekt soll in den nächsten Jahren fortgesetzt werden.