Lange hat es gedauert bis Grosselfingens Bürgermeister Friedbert Dieringer einen Termin für ein Treffen mit Sandrina Sprengel bekam, denn der Terminkalender der Deutschen Meisterin im Siebenkampf in der Altersklasse U18 lässt dies nicht so einfach zu. Jetzt hat es geklappt.
Grosselfingen - Lehrgängen und Trainingseinheiten am Sportinternat unter der Woche folgen Wettkämpfe an den Wochenenden: Bei dem Gespräch zwischen Sandrina Sprengel und Bürgermeister Friedbert Dieringer wird schnell klar, wie zeitintensiv die Leichtathletik im Bereich Mehrkampf ist. Hier muss an Techniken für das Kugelstoßen gefeilt werden, da muss der Ablauf des Speerwurfs verbessert werden, der Hochsprung erfordert viel Zeitaufwand, die Sprintschnelligkeit darf für den Weitsprung und die Kurzstrecken auch nicht verloren gehen. Ein Trainingspensum, wie es nur in einem Internat möglich ist. Um sich noch weiter entwickeln zu können, ist sie deshalb ins Sportinternat nach Stuttgart gewechselt. Finanziert wird dies überwiegend durch die Eltern. Eine schwierige Aufgabe, ist sich der Grosselfinger Bürgermeister bewusst.
Zu alledem machte die Corona-Pandemie der jungen Athletin das Leben auch nicht gerade leichter: Wenn ein Athlet keine internationalen Wettkämpfe bestreitet, entfällt die Förderung. Und in der Corona-Krise gab es keine internationalen Wettbewerbe, also auch keine Förderung.
Trotz Verletzungsproblemen im Frühjahr hat Sandrina Sprengel mit 5699 Punkten in ihrer Altersklasse derzeit keine große Konkurrenz in Deutschland.
Der Werdegang der 17-Jährigen ist beeindruckend. Bis zum Alter von zehn Jahren kickte sie beim FC Grosselfingen und schon damals hat sie mit ihrer Schnelligkeit beeindruckt. Die frühere Schulleiterin an der Hainburgschule, Gabriele Klein, und Sportlehrer Gerhard Frommer rieten den Eltern, Sandrina in die Leichtathletik zu geben, was dann auch geschah.
Von Jahr zu Jahr steigerte sie ihre Bestleistungen, manchmal sogar von Wettkampf zu Wettkampf, sehr ehrgeizig und zielstrebig. Seit mehreren Jahren läuft sie für die LG Steinlach, ihrem Heimatverein. Hier fühlt sie sich wohl und hier wird sich um sie gekümmert.
Auf die Frage nach ihren Zukunftsplänen nennt die junge Siebenkämpferin als Traumziel eine Teilnahme an Olympia. Doch bis dahin ist es noch ein langer, steiniger Weg, das ist ihr klar. Doch Bürgermeister Friedbert Dieringer ermuntert die junge Athletin, an diesem Ziel festzuhalten und wünscht ihr für die Zukunft weitere Erfolge und alles erdenklich Gute, vor allem das Freibleiben von Verletzungen.
Nach dem Treffen, war Dieringer sehr beeindruckt, welch reife Persönlichkeit Sandrina trotz ihrer noch jungen 17 Jahre bereits ist. Und er war sichtlich stolz, dass neben Mountainbikerin Ronja Eibl ein weiterer Rohdiamant der Sportwelt aus Grosselfingen kommt.