Eine Flugreise mit getigertem Papp-Beifahrer: Achim Sonntag bei seinem Auftritt als Hexe im Ein-Personen-Stück „Für Hund und Katz ist auch noch Platz“ Foto: Sandra Decoux

Das Puppenparaden-Hexenabenteuer „Für Hund und Katz ist auch noch Platz“ hat das junge Publikum im Kulturkeller der Ettenheimer Winterschule mit viel Witz und einer guten Inszenierung überzeugt.

Eine Ein-Mann-Show der zauberhaften Art gab es im Kulturkeller der Winterschule bei gleich zwei Vormittagsvorstellungen. Jeweils um die 60 Kinder plus begleitende Erwachsene wurden beim Stück „Für Hund und Katz ist auch noch Platz“, das als Teil der Ortenauer Puppenparade aufgeführt wurde, in ihren Erwartungen nicht enttäuscht.

Plätze für Hund und Katz gab es beim lebhaften Ein-Personen-Stück auf einem fliegenden Hexenbesen. Für die Rolle als dessen Reiterin verkleidete sich Achim Sonntag – der ein Bilderbuch in Extragröße mitgebracht hatte – am Anfang des Stücks in eine Hexe samt langer Nase und Zauberhut. Wie auch später halfen die stets einbezogenen Kinder dabei verbal kräftig mit. Nach und nach nahmen die tierischen Straßentramper Hund, Katze, Vogel und Frosch auf dem Mitfahr-Reisebesen Platz, bis das Transportmittel schließlich ob der zu großen Last in einen Sumpf abstürzte.

Ganz wie im traditionellen Kasperletheater machten die Kinder begeistert mit, ob per Wind-Geheul, Bellen, Miauen oder Quaken.

Matschepampe begeistert die kleinen Zuschauer

Zwischendurch rührte Sonntag als französelnder „Jaques aus dem Theater-Kochstudio“ noch eine leckere, sumpfige Matschepampe aus Blumenerde und Tapetenkleister an – das Spezialrezept dazu dürften sich viele der Kinder bei der Vorführung gemerkt haben.

Begeistert half das junge Vorschul-Publikum im Gewölbekeller auch noch mit, einen sumpfigen Papp-Drachen daran zu hindern, die Hexe zu verspeisen, und schließlich entsprang dem Zauberbrei auch noch ein nagelneuer Komfort-Reisebesen – und zwar direkt in das Riesen-Bilderbuch hinein.

Der mittlerweile 61-jährige und dennoch unvermindert bühnenagile Sonntag aus dem oberallgäuerischen Wangen hatte nach seinem Studium der Romanistik und diverser anderer Sprachwissenschaften mit einer Clown-Karriere begonnen, sich dann für Kindertheater entschieden – samt Mitmach-Elementen, versteht sich, denn das gehört zum Spaß dazu. Der Redaktion verriet er: „Ich bin schon seit Jahren scharf darauf, an der Puppenparade teilnehmen zu dürfen“.

Nur sehr ungern nahmen die Kleinen das Ende des Theater-Spektakels zur Kenntnis – sie hätten gerne länger mitgefiebert und weitere Drachen verjagt. Dazu haben sie vielleicht aber noch in anderen Orten die Gelegenheit. Die Ortenauer Puppenparade ist noch bis zum 2. April zu sehen. Insgesamt: Das Touristen-Büro hat mit seiner Bühnen-Vorauswahl einen sehr guten Griff getan.