Vor einem Jahr ertrank ein zweijähriges Mädchen in Bingen. Zwei Tage später fand ein Taucher die Leiche des Kindes. (Archivfoto) Foto: Christoph Schmidt/dpa

Vor einem Jahr schockt ein tragischer Vorfall im schwäbischen Bingen die Menschen: Ein zweijähriges Mädchen verlässt unbemerkt alleine das Elternhaus, fällt in den nahe gelegenen Fluss Lauchert und ertrinkt.

Es ist der 17. Dezember 2023, der für eine Familie in Bingen für immer in schlimmer Erinnerung bleiben wird. An dem Sonntagnachmittag vor einem Jahr verlässt ein zweijähriges Mädchen in einem unbeobachteten Moment alleine das Elternhaus im Ortsteil Hitzkofen.

 

In unmittelbarer Nähe des Hauses befindet sich der normalerweise ruhige Fluss Lauchert - ausgerechnet zu dieser Zeit führt er jedoch Hochwasser. Das Wasser ist zudem eiskalt, in der Nacht gab es Minusgrade.

Als das Verschwinden des Kindes bemerkt wird, startet eine große Suchaktion mit Einsatzkräften der Feuerwehr, des Technischen Hilfswerks, des Rettungsdienstes. Drohnen, Hubschrauber, Spürhunde und Taucher sind im Einsatz.

Doch für das kleine Mädchen kommt jede Hilfe zu spät. Das wird zwei Tage später klar. Am Dienstag findet ein Taucher unter Gestrüpp im Wasser die Leiche.

Nach dem tragischen Vorfall werden gegen die 24-jährige Mutter des Kindes Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung eingeleitet. Der Verdacht steht im Raum, dass die Frau ihre Aufsichtspflicht verletzt hat.

Verfahren gegen Mutter eingestellt

Drei Monate nach der Tragödie wird das Verfahren gegen die Mutter jedoch eingestellt. Zwar wird der Frau weiterhin vorgeworfen, dass sie hätte Vorkehrungen treffen müssen, um ein unbemerktes Verlassen der Wohnung zu unterbinden. Die Behörde halten eine Strafe jedoch für verfehlt. Die Mutter sei durch den Tod ihres Kindes genug bestraft, heißt es.