„Unser Hit für Oberndorf und die schönste Fasnet der Welt“ – so bezeichnet die Pfauenkapelle ihr erstes eigenes Lied „Fasnet im Herz“. Wie es dazu kam, und warum ausgerechnet der Kölner Karneval Vorbild war: Wir haben bei den Musikern nachgefragt.
„Hast du es einmal gefühlt, bist du immer dabei“ – diese Zeile dürfte Fasnet-Begeisterten aus der Seele sprechen. Und genau das war das Ziel der Pfauenkapelle. „Wir wollten das Gefühl der Fasnet einfangen“, erklärt Janik Hollaender.
Melancholie gehört dazu
Und das besteht nicht immer nur aus purer Euphorie und Jubel, auch Melancholie gehört dazu. Partytauglich sollte der Song natürlich trotzdem sein. Inspiriert wurden die Musiker der Pfauenkapelle ausgerechnet vom Kölner Karneval.
Da entstünden ja jedes Jahr neue Lieder, die das Brauchtum feiern, aber eben auch sentimental machen, meint Hollaender. Diese Idee habe man – mit einem parodistischen Schlenker – aufgegriffen. „Wir dachten uns: Oberndorf braucht auch so einen Song.“
Das ist die Pfauenkapelle
Die Melodie wurde von Janik Hollaender komponiert – „da saß ich im November viele Abende am Klavier“, erzählt er uns. Der Text stammt von seinem Freund Moritz Findeisen. Produziert wurde der Song von Jan Lüftner, einem Freund aus Studienzeiten, und Janiks Bruder Marco Hollaender.
Die Pfauenkapelle besteht neben den Hollaender-Brüdern, die ursprünglich aus Oberndorf kommen, und Moritz Findeisen noch aus Philipp Eder und Martin Knab, der in der Nähe von Überlingen aufgewachsen ist. Sie alle sind zwischen 30 und 36 Jahren alt und wohnen mittlerweile in Freiburg.
Begleitung beim Auftritt
Aber die Fasnet zieht sie immer wieder nach Oberndorf zurück. Seit drei Jahren begleitet die Pfauenkapelle den Auftritt des Elferrats bei der Dreikönigsversammlung. Für ihren Auftritt graben sie dabei meist Schlager aus den 20er-Jahren aus.
Pfauenkapelle nennen sich die Musiker übrigens deshalb, weil den Urgroßeltern der Hollaender-Brüder das Gasthaus Pfauen gehörte. Alte Möbel daraus befänden sich immer noch im Elternhaus, erzählt Janik Hollaender. Der Stammtisch sei beispielsweise zum Esszimmertisch geworden. Mit dem Namen der Kapelle behalte man diese Tradition in Erinnerung.
Premiere kommt gut an
„Fasnet im Herz“ wurde genau einen Tag vor der Dreikönigsversammlung fertig. Dort spielte die Pfauenkapelle den Song dann auch zum ersten Mal live. „Das kam sehr gut an. Viele Leute haben sich über das Lied gefreut“, berichtet Janik Hollaender von der Reaktion der Besucher.
Während der Fasnet sind die Musiker übrigens auf verschiedene Weise aktiv. Am Fasnetssonntag ziehen sie als Pfauenkapelle durch Oberndorfs Straßen. Janik Hollaender ist an der Fasnet außerdem mit der Schantlekapelle unterwegs, sein Bruder feiert im Narrenkleid.
Der Text ist mehr als ein paar Liedverse
Und jedes Jahr spüren die Musiker wieder das, was sie auch singen: „Ob eingesessen, zugereist – hier sind alle gleich. Überall geh’n Türen auf, der Tag ist freudenreich!“