Tom Teuer schlüpft im Ein-Mann-Stück immer wieder in andere Rollen. Foto: Fahrland

Kultursommer: Märchen neu erzählt

Oberndorf. Eine fantasievolle Variante von der "Prinzessin auf der Erbse" wurde im Rahmen des Kultursommers beim Kindertheater geboten.

Für sein unkonventionelles Ein-Mann-Stück schlüpfte Tom Teuer abwechselnd in die Rollen des Königs, des Prinzen und verschiedener Prinzessinnen. Einige Szenen stellte er anhand einer Prinzenpuppe dar, die wie ihr großes Ebenbild gekleidet war.

Ein Skateboard wurde kurzerhand zum Paddelboot, mit dem sich Prinz Bobo singend von der Insel Bongo-Bongo übers Meer in ferne Länder begab, um seine Herzprinzessin zu suchen. Doch die Heiratskandidatinnen entpuppten sich als völlig ungeeignet und verschmähten seine überdimensionale Rose als Geschenk.

Die erste war viel zu sehr damit beschäftigt, sich prinzessinnenmäßig herauszuputzen und erwartete mindestens ein weißes Pferd und goldenen Schmuck. Nicht besser erging es dem Prinzen mit Prinzessin Zuckersüß mit dem Sahnehäubchen aus der Süßsee, die den ganzen Tag nur Süßigkeiten aß.

Auch die reiche Prinzessin im schicken Hochhausbüro, die mit ihrem überdimensionalen Handy, Sonnenbrille und Turban eher an einen Scheich erinnerte, entsprach keineswegs seinen Vorstellungen.

Enttäuscht kehrte der Prinz auf seine Insel zurück, wo ein Unwetter eine Frau an Land spülte, die mit ihren blauen Haaren und Berliner Dialekt so ganz anders war und keinesfalls eine Prinzessin sein konnte.

Doch es kam wie im Märchen. Nachdem die wilde Stella Isabella von Propella unter ihrem Bett die berühmte Prinzessinnen-Testerbse erspürt hatte, konnte endlich Hochzeit gefeiert werden.

Das turbulente Märchen, die bunten Requisiten und kuriosen Einfälle des Schauspielers kamen bei den Kleinen gut an, die den Prinzen mit lauten "Plitsch Platsch"-Rufen beim Paddeln unterstützten.

Obwohl es ruhig ein paar Familien mehr hätten sein dürfen, zeigte sich Christiane Bondzio von der Stadtjugendpflege angesichts der unbeständigen Wetteraussichten mit der Besucherresonanz zufrieden.

Der Mut, die Veranstaltung nicht in die Neckarhalle zu verlegen, wurde belohnt Der Regen setzte erst eine Stunde nach Ende der Vorstellung ein.