Der Rümminger Dorfplatz Foto: Herbert Frey

Der Gemeinderat Rümmingen hat einen Handlungsleitfaden mit 15 Themenfeldern verabschiedet, die ihm besonders am Herzen liegen.

Das neue kommunale Haushaltsrecht, die so genannte Doppik, schafft noch mehr Transparenz durch eine klare Zweckbestimmung von Budgets. Das hat Bürgermeisterin Joana Carreira dazu veranlasst, den Gemeinderat im April zu einer dreitägigen Klausur einzuladen mit dem Ziel, in einem Workshop künftige strategische Leitlinien festzulegen, die für die anstehenden Haushaltsberatungen und alle weiteren Weichenstellungen Orientierung schaffen. Er soll bei der Erstellung der Haushaltspläne die Priorisierung erleichtern. Das Sammelsurium an Impulskärtchen und Stichworten habe Carreira kompakt und stringent zusammengefasst, erkannte der Gemeinderat an. „Das hat alles Hand und Fuß“, lobte Thomas Bahlinger.

 

Die Schaffung neuer und die Aufwertung bestehender Begegnungsorte, die Stärkung von Familienfreundlichkeit, Ehrenamt, dörflichen Traditionen und kulturellen Aktivitäten, Senioren- und Jugendarbeit, die Integration aller Bürger, aber auch die Verbesserung der Sicherheit im Katastrophenfall durch den Aufbau einer funktionierenden Grundversorgung, die Förderung von Gewerbe, Wohnungsbau und nachhaltiger Mobilität, das Bekenntnis zum Verwaltungsverband, eine bürgernahe, digitale Verwaltung sowie eine stabile Liquidität und eine vielfältige Bestattungskultur stehen auf der Liste, die der Gemeinderat einstimmig annahm.

Bürgermeisterin Carreira wurde verpflichtet, die in den 15 Handlungsfeldern definierten Maßnahmen Schritt für Schritt umzusetzen, wobei, wie sie klarstellte, stets der Gemeinderat die letzte Entscheidung habe.

Zwei Themenbereiche liegen Bürgermeisterin, Verwaltung und Gemeinderat besonders am Herzen: Begegnungsorte für alle Gruppen anzubieten und das Veranstaltungsleben vor Ort weiter zu beleben. Wieder ein Gemeindefest ins Leben zu rufen oder zu einem Fest „Zwischen den Reben“ einzuladen, schwebt Bürgermeisterin und Gemeinderat beispielsweise vor. Joana Carreira hatte in ihrem Bürgermeisterwahlkampf auch ein OpenAir-Kino für Rümmingen angeregt. „Eine Ankündigung, die ich gerne wahr machen würde“, bekräftigte sie.

Auch für Begegnungsorte gibt es bereits viele Ideen: Der bestehende Grillplatz könnte aufgewertet werden, eine zusätzliche ortsnähere Grillstelle wäre zudem wünschenswert. Die Optimierung des bestehenden Dorfplatzes, eine attraktivere Gestaltung des Rathausumfeldes sowie die Entwicklung eines Konzeptes für weitere Treffpunkte im Ort stehen außerdem auf der Agenda.

Joana Carreira regte – zusätzlich zur AG Seniorenarbeit und der AG Jugendarbeit – die Gründung von zwei weiteren Arbeitsgruppen für „Veranstaltung und Kultur“ sowie „Begegnungsorte“ an.

Ziel sei es, Bürger zu gewinnen, die sich darin engagieren wollen, weshalb nun ein öffentlicher Aufruf gestartet werden soll. Die Verwaltung werde die Koordination eng begleiten, habe aber nicht die Ressourcen, diese Handlungsfelder komplett in Eigenregie zu bearbeiten. „Ohne Ehrenamt kriegen wir das nicht hin“, sagte Carreira. Die Gruppen sollen dabei nicht in Konkurrenz, sondern in Kooperation mit den Vereinen arbeiten.

„Das Miteinander wird dadurch weiter gefördert“, so Gerhard Wildschütz. Möglicherweise genüge auch eine Arbeitsgruppe für beide Themenfelder, meinte Thomas Bahlinger.

Eine Bürgerbeteiligungsaktion, so der Beschluss, soll in jedem Fall angestoßen werden. Die Entscheidung, ob diese dann in zwei Arbeitsgruppen oder nur in einer mündet, will man dann den sich meldende Bewerberinnen und Bewerbern überlassen.