Von rechts: Weihbischof Gerhard Schneider mit Diözesankonservatorin und Leiterin des Diözesanmuseums Rottenburg Melanie Prange und Federica Viviani, wissenschaftliche Mitarbeiterin, vor dem Diözesanmuseum in Rottenburg. Foto: Diözese Rottenburg-Stuttgart

Das Diözesanmuseum in Rottenburg wird wegen Umbaumaßnahmen ab August für rund ein Jahr geschlossen. Die Neueröffnung ist für den Herbst 2025 geplant.

Während der Schließzeit finden weiterhin Angebote des Museums an dessen Standorten in der Sülchen-Kirche, im Sproll-Gedenkort sowie in der museumspädagogischen Kreativwerkstatt „KunstGasse“ statt.

 

Weihbischof Gerhard Schneider, Leiter der zuständigen Hauptabteilung im Bischöflichen Ordinariat, stellt mit Blick auf das Diözesanmuseum fest: „Seit 1996 ist das Museum ein wichtiger Kulturort inmitten der Stadt Rottenburg, in dem über das Medium Kunst auf religiöse und gesellschaftliche Fragen eingegangen wird.“ In einem ansprechenden architektonischen Rahmen, der das historische Bauwerk der ehemaligen Karmeliterkirche integriert, spanne die Sammlung des Museums den Bogen vom Frühen Mittelalter bis in die Gegenwart und mache so den Wandel an Lebens- und Glaubensvorstellungen durch die Jahrhunderte erlebbar. „Im Fokus der Neukonzeption wird nicht nur die im Museum ausgestellte Kunst stehen, sondern auch das Gebäude selbst.“ Der ehemalige Barockbau, Heimat von Diözesanmuseum und Diözesanbibliothek, werde eine bautechnische Sanierung erfahren, um den wachsenden Anforderungen an Flexibilität und Barrierefreiheit standhalten zu können, kündigt Schneider an.

Baumaßnahmen kosten rund 1,2 Millionen

Die anstehenden Baumaßnahmen im Rahmen der konzeptionellen Neuerungen haben ein Kostenvolumen von circa 1,2 Millionen Euro. Ein größerer Teil davon kann aus einem Erbe finanziert werden. Dazu Weihbischof Schneider: „Der Erblasser war über Jahre hinweg regelmäßig bei Veranstaltungen im Diözesanmuseum. Er war begeistert von der dynamischen Entwicklung des Museums und seines kulturellen und wissenschaftlichen Begleitprogramms. Er hat die Auflage gemacht, dass sein Nachlass ausschließlich für die Weiterentwicklung des Diözesanmuseums verwendet wird. Wir sind diesem Freund des Diözesanmuseums sehr dankbar und sehen dieses Erbe auch als große Anerkennung der Arbeit von Frau Prange und ihrem Team.“

Zu diesen Aufwendungen kommen weitere notwendige Maßnahmen der Gebäudesanierung und Ertüchtigung, unter anderem zur Sicherstellung der Barrierefreiheit im gesamten Ausstellungskomplex.

Sammlungspräsentation wird neu konzipiert

Laut Museumsleiterin Melanie Prange werden „im Zuge eines umfassenden Erneuerungsprozesses die Ausstellungsflächen saniert und die Sammlungspräsentation neu konzipiert“. Ziel sei es, die Vielfalt an Gemälden und Skulpturen, an Glas- und Goldschmiedeobjekten, an Textilkunst und an religiösen Gegenständen als relevanten Beitrag zur Gegenwart erkennbar zu machen und das Museum für ein diverses Publikum zu öffnen. „Die bisherige räumliche Trennung zwischen Dauer- und Sonderausstellung soll zugunsten einer flexiblen Nutzung der Flächen weichen. So inszenieren wir immer wieder neue Blicke in die Sammlung und setzen neue Akzente“, sagt die Museumsleiterin. „Die räumliche Umgestaltung geht Hand in Hand mit der Weiterentwicklung eines zeitgemäßen Vermittlungskonzepts, das die Bildinhalte mit den Erfahrungswelten unterschiedlicher Zielgruppen verknüpft“, setzt Prange hinzu und kündigt mit Blick auf die Neukonzeption des Gebäudes an: „Das Foyer soll in einen multifunktionalen, offenen Raum umgestaltet werden mit Shop und erweitertem Familienbereich. Besucherinnen und Besucher sollen so schon im Eingangsraum Bibliothek und Museum als lebendige Orte der Begegnung mit hoher Aufenthaltsqualität erleben.“