Der Parlamentarische Staatssekretär Hans-Joachim Fuchtel (links) heftete Helmut Schäfer das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an. Fotos: Ziegelbauer Foto: Schwarzwälder-Bote

Helmut Schäfer bekommt Bundesverdienstkreuz / Feierstunde in der blumengeschmückten Festhalle

Von Heinz Ziegelbauer Enzklösterle. Viele hochkarätige Ehrungen und Auszeichnungen hat Helmut Schäfer (82) schon erhalten. Die höchste durfte er am Samstag im Rahmen einer würdigen Feierstunde in der Festhalle in Enzklösterle entgegennehmen: das vom Bundespräsident verliehene Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, übermittelt vom Parlamentarischen Staatssekretär und CDU-Bundestagsabgeordneten Hans-Joachim Fuchtel.Dazu hatten sich etwa 80 geladene Gäste in der blumengeschmückten Festhalle eingefunden. Nach einer musikalischen Begrüßung durch die Simmersfelder Jagdhornbläser zog die Musikkapelle Enzklösterle in die Festhalle ein, um Schäfer und seine Familie sogleich mit einem zu diesem Anlass von Dirigent Ralph Gundel komponierten Ehrenmarsch in der Form einer Uraufführung zu überraschen.

Bürgermeisterin Petra Nych dankte Hans-Joachim Fuchtel für die Begleitung des Ehrungsverfahrens zur Auszeichnung von Helmut Schäfer mit dem im Jahre 1951 vom ehemaligen Bundespräsidenten Theodor Heuss gestifteten Orden. "Wir in Enzklösterle wissen, was wir mit Ihnen haben", betonte die Bürgermeisterin, die Schäfer nach der offiziellen Ordensübergabe ein gläsernes Gemeindewappen überreichte.

Die Auszeichnung mit dem Bundesverdienstkreuz bezeichnete Hans Joachim Fuchtel als einen großen Tag für Enzklösterle. Habe sich Schäfer in seinem Lebenswerk doch große Verdienste insbesondere im Bereich seines Berufsstandes, des Tanzens und damit auch um Enzklösterle erworben. Lang war die vom Abgeordneten vorgetragene Liste an Auszeichnungen, mit denen das erfolgreiche Wirken Schäfers schon gewürdigt wurde. "Sie sind ein klassischer Self-Made-Mann", führte Fuchtel aus und beleuchtete die einzelnen Stationen des Lebensweges und des vielfältigen beruflichen und ehrenamtlichen Wirkens von Helmut Schäfer mit den Schwerpunkten Tanz einerseits und Hotellerie/Tourismus andererseits. Bis hin zu seiner Funktion als langjähriger Produzent der alljährlich in Baden-Baden stattfindenden Welttanzgala "Rendezvous der Weltmeister".

Mit der Gründung der "Tanzmühle" in Enzklösterle und vielen weiteren einschlägigen Aktivitäten habe er dem Ort zu dem hohen Stellenwert verholfen, den er heute in der Tanzwelt genieße. Im zweiten Teil seiner Laudatio stellte Fuchtel die Verdienste Schäfers im Bereich seines berufsständischen Wirkens und hier insbesondere im Dienste des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) auf örtlicher und überörtlicher Ebene heraus. Und zwar verbunden mit einer "enormen Heimatverbundenheit" und mit dem ständigen Bemühen, mit vielen Ideen die bestmögliche touristische Effizienz zu erreichen. "Helmut Schäfer ist ein Ideenbündel mit Tatkraft und eine Persönlichkeit, die ausstrahlt und die Kraft hat, andere mitzureißen", betonte Fuchtel, heftete ihm das Bundesverdienstkreuz an und überreichte die zugehörige Urkunde.

Von einer "in höchstem Maße verdienten Auszeichnung für Helmut Schäfer" als dem Verband angehöriger Unternehmer und Ehrenamtsträger sprach Peter Schmid als baden-württembergischer Dehoga-Landesverbandspräsident. Er würdigte dessen Arbeit im Dehoga-Kreisvorstand Calw seit dem Jahr 1974 sowie als Vorsitzender dieses Gremiums in den Jahren 1989 bis 2010. "Als tatkräftiger und im besten Sinne des Wortes auch streitbarer Unternehmer und Bürger haben Sie mit rhetorischem Geschick und mit sicherem Gespür für die richtigen Themen die berechtigten Anliegen unseres Gewerbes immer wieder wirkungsvoll ins Blickfeld von Politik, Medien und Öffentlichkeit gerückt", war von ihm zu hören. Dabei habe Schäfer seinen Bürgersinn und sein Engagement im Interesse des Gemeinwohls immer wieder mit der Vertretung der Anliegen des Berufsstandes zu verbinden gewusst. Lobend erwähnte er dabei die von ihm reaktivierten Lossprechungsfeiern für den Berufsnachwuchs.

Klaus Mack als einstiger Bürgermeister von Enzklösterle und jetziger von Bad Wildbad bezeichnete Helmut Schäfer als einen "Hans Dampf in allen Gassen". Auf Dehoga-Verbandsebene lobte er seine Offenheit und sein großes Engagement im Kampf um die Interessen des Tourismus, der Hotellerie und Gastronomie und sein "Gespür für Inszenierungen" bei speziellen Aktivitäten. Mit der Gründung der "Tanzmühle" habe er "Enzklösterle zum Mittelpunkt der Tanzwelt in Deutschland" gemacht. "Wenn einer die heutige Auszeichnung verdient hat, dann Sie! Denn Sie sind ein Vorbild!", so Mack.

Martin Keppler, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Nordschwarzwald (IHK), lobte den von Helmut Schäfer stets praktizierten Weitblick und bezeichnete ihn als einen "Visionär in touristischen Fragen" mit einer aktiven Mitarbeit bei anstehenden Problemlösungen. Für sein besonderes Engagement in der Berufsbildung des Nachwuchses zeichnete er ihn mit der Silbernen Berufsbildungsplakette der IHK aus.

Helmut Schäfer dankte abschließend für die Ehrung und die Gratulationen, sah sich als Dienstleister "in zwei Welten" (Tanz und Gastronomie/Hotellerie) und würdigte die tatkräftige Unterstützung durch Ehefrau Biggi scherzhaft mit den Worten: "Dass wir uns gefunden haben, war ein Glück für Deutschland." Ihr galten auch anerkennende Worte aller Gratulanten.