Ein Geschenk des Himmels Foto: Melanie Geitlinger

Eigentlich gibt es ja keinen Grund, regnerische Tage lieber zu mögen als die schöne, warme Sonne. Zumindest nicht für mich – denn ich liebe den Sommer und Besuche im Terrassenbad. In dieser Woche aber habe ich mich zum ersten Mal an einem bewölkten Himmel erfreut, und vielen anderen in Lahr dürfte es ebenso ergangen sein. Selbst für Stadtmenschen wie mich ist es unübersehbar, dass die Natur nach der langen Schönwetterperiode nach Wasser lechzt.

Gerade für Landwirte und Hobbygärtner war der Regen der vergangenen Tage ein Geschenk des Himmels. Endlich konnte die Pflanzenwelt ein wenig aufatmen – auch wenn es wohl nur der berühmte Tropfen auf den heißen Stein war. Denn die Trockenheit hat sich davon wohl nicht groß beeindrucken lassen.

Bei vielen Menschen dürften die Regentage indes Tage des offenen Auges und einer Erkenntnis gewesen sein: Nämlich dass die Nässe von oben bei ihnen lange ein unverdient schlechtes Image hatte. Dabei haben manche Menschen Regenwetter schon immer geliebt, da es ihrer Gesundheit guttut: Pollen-Allergiker können dann durchatmen, aber auch jene, die die Hitze schlapp und krank macht.

Viele fühlen sich fitter und aufgeweckter, wenn es regnet. Umgekehrt fehlt zahlreichen Menschen bei den hohen Temperaturen einfach die Energie, zum Beispiel weil sie schlecht schlafen, da nachts die Wohnung kaum abkühlt. Das monotone Tropfen des Regens lässt viele wiederum sehr gut schlafen.

In dieser Woche habe ich gelernt, dass es auch für einen Freibad-Fan keineswegs deprimierend sein muss, wenn man morgens zum Fenster rausschaut und es bewölkt und regnerisch ist, auch nicht im Sommer. Heißt aber natürlich nicht, dass ich mich im Herbst nicht richtig über die Sonne freuen werde – sollte es dann wochenlang vom Himmel schütten.