Stephen McGown im Jahr 2017 in einem Video einer amerikanischen Nichtregierungsorganisation. Foto: AFP

Stephen McGown war sechs Jahre lang Gefangener der Al Kaida in Mali. Seine Entführer hat er genau studiert. Dass die Franzosen hier nicht lange bleiben würden, sagt der Südafrikaner, damit hätten die Islamisten immer gerechnet.

Kapstadt - Als Stephen McGown vom Abzug der französischen Truppen aus Mali hört, denkt er zuerst an die Geiseln, die zurzeit von islamistischen Extremisten in der Sahara gehalten werden: „Die werden jetzt vollends verzweifeln.“ Der 47-jährige Südafrikaner weiß aus eigener Erfahrung, was einen Gefangenen der Dschihadisten am Leben hält: die Hoffnung, dass eines Tages Helikopter am Himmel über dem Wüstensand auftauchen, französische Elitesoldaten die Gotteskämpfer in ein Gefecht verwickeln und schließlich deren Geiseln wie Helden in einem Hollywoodfilm befreien. Auch wenn sich ein solches Drama in der Sahara höchstens jedes Schaltjahr mal abgespielt hat: Mit dem Abzug der Fremdenlegionäre geht nun auch diese Hoffnung verloren.