Schon früher waren die Europa-Park-Eigentümer in Konflikt mit Naturschützern geraten. Foto: dpa/Philipp von Ditfurth

Erst eine Seilbahn, jetzt ein Multimedia-Entwicklungszentrum: Die Europa-Park-Eigentümer stoßen mit ihren Ideen bei Umweltschützern auf Widerstand. Wertvolle Natur könnte zerstört werden, finden elsässische Kritiker.

Straßburg - Im Elsass formiert sich Widerstand gegen ein geplantes Multimedia-Entwicklungszentrum der Gruppe Mack International, zu der auch der Europa-Park in Rust gehört. Das Umweltschutz-Kollektiv „Le Chaudron des Alternatives“ („Der Kessel der Alternativen“) will verhindern, dass sich das Tochterunternehmen MackNeXT in der elsässischen Kommune Plobsheim ansiedelt und dort - so die Aktivisten auf ihrer Webseite - wertvolle Natur zerstört. Es gebe besser geeignete Orte, hieß es: etwa im Innovationspark von Illkirch-Graffenstaden, südlich von Straßburg.

Für den 17. September rufen die Kritiker zu einer Demonstration in Plobsheim auf. Es gehe auch darum, künftige Umweltschäden abzuwenden. Denn zu einem späteren Zeitpunkt wolle die Familie Mack südlich von Plobsheim auf 200 Hektar Ried einen großen Hotelkomplex bauen.

Konflikt mit Naturschützern

Der Europa-Park wollte sich auf Anfrage dazu zunächst nicht äußern und verwies auf das in Frankreich laufende Genehmigungsverfahren. In einem Blogeintrag vom Februar 2020 heißt es, in dem Entwicklungszentrum sollten interaktive Attraktionen unter anderem für den Europa-Park erdacht werden: etwa 4D-Filme oder Attraktionen in virtueller Realität. Auch der Frankreich-Sitz von Mack International solle in Plobsheim entstehen. Der Ort sei wegen seiner idyllischen Lage und des nahen Golfplatzes gewählt worden. Diese Umgebung biete die Ruhe, die für kreative Entwicklungen nötig sei.

Schon früher waren die Europa-Park-Eigentümer in Konflikt mit Naturschützern geraten. Nach Protesten stoppte der Europa-Park 2018 vorerst Pläne zum Bau einer Seilbahn nach Frankreich, die über das Naturschutzgebiet Taubergießen führen sollte.