Ein 79-Jähriger Mann muss sich seit Freitag wegen Totschlags vor dem Landgericht Offenburg verantworten. Ihm droht die dauerhafte Unterbringung in einer psychiatrischen Klinik. Foto: Goltz

Ein 79-Jähriger steht seit Freitag vor dem Landgericht : Er soll seine 63-jährige Frau bei einem Streit erwürgt haben. Grund sei laut Anklage die wahnhafte Vorstellung gewesen, dass sie ihn vergifte. Die Beweisaufnahme begann mit dem Mitschnitt eines Notrufs.

„Meine Frau ist halb tot“, ist die schwache, undeutliche Stimme des Angeklagten zu hören. Der Disponent am anderen Ende hat Mühe den Anrufer zu verstehen. Stammeln, Jaulen, Schluchzen – dann ruft der 79-Jährige drei Mal den Kosenamen seiner Frau. Immer wieder sind nur einzelne Sätze zu verstehen: „Sie hat gekämpft mit mir“ und „Sie liegt auf dem Boden“. Mit Mühe erfährt der Disponent die Adresse des 79-Jährigen. Er versichert ihm, dass Hilfe unterwegs sei. Wieder ist der Name zu hören. „Hallo! Wach auf!“, dann verzweifelter: „Wach doch auf!“ Schließlich folgt minutenlang nur noch Schluchzen.