Der neue Stiftungsvorstand von „Eigen-Sinn“ Foto: Stiftung

Einen neuen Vorstand hat die Stiftung Eigen-Sinn, von deren finanziellen Unterstützung die Arbeit der Kinderwerkstatt mit dem gleichen Namen maßgeblich abhängt.

Die Stiftung Eigen-Sinn stellt sich neu auf, um die Arbeit der Kinderwerkstatt aufrechtzuerhalten. Von ihrer Arbeit profitieren Kinder und Familien aus allen gesellschaftlichen Schichten, wie die Stiftung mitteilt. Die Arbeit der Kinderwerkstatt Eigen-Sinn hängt maßgeblich an der finanziellen Unterstützung der Stiftung.

 

Mehr als 25 Jahre lang war Hans-Martin Haist das Gesicht und die treibende Kraft in beiden Organisationen. Nachdem er Ende 2023 verstarb, musste sich die Stiftung um den neuen Vorstandsvorsitzenden Dieter Eberhardt und die neue Geschäftsführerin der Kinderwerkstatt Dina Bühler neu aufstellen. Bühler ist die Tochter von Hans-Martin Haist.

„Wir wollen die wertvolle Arbeit von Hans-Martin Haist für die Kinderwerkstatt weiterführen. Die Kinderwerkstatt wird so sehr gebraucht wie nie. Die Wartelisten sind gefüllt und wir könnten jederzeit weitere Gruppen aufmachen”, sagt Eberhardt. Einzig die Finanzierung und der Fachkräftemangel stehen dem im Weg.

In schwierigen Lebenssituationen

Die Kinderwerkstatt Eigen-Sinn kümmert sich um Kinder und Jugendliche, die in schwierigen Lebenssituationen stecken und pädagogische Begleitung benötigen, weil sie im sozialen oder emotionalen Bereich Probleme haben. Häufig auch, weil die Eltern in persönlichen Krisen stecken. Dazu gehören Suchtkrankheiten, aber auch eine schwere Krankheit oder schwere Erkrankung des Geschwisterkindes.

Ein Teil der Arbeit der Kinderwerkstatt wird vom Landkreis finanziert. Von der Stadt Freudenstadt erhält die Organisation Eigen-Sinn lediglich einen Zuschuss für die Kindergärten. „Die Finanzierung durch die öffentliche Hand reicht aber kaum, um die staatlichen Anforderungen zu decken. Ein guter Betreuungsschlüssel, der es auch ermöglicht, auf einzelne Kinder einzugehen, die Finanzierung der Räumlichkeiten, eines Fahrzeugs für Ausflüge mit den Kindern und Material für die tägliche Arbeit muss finanziert werden”, beschreibt Bühler die Bedarfe der Kinderwerkstatt.

Im Monat benötige die Kinderwerkstatt für eine Gruppe 3500 Euro. Bei den aktuell 22 Gruppen sind das 77 000 Euro pro Monat. Davon ist rund die Hälfte spendenfinanziert.

In jeder Vorstandssitzung berichtet Bühler über die Arbeit der Kinderwerkstatt, auch weil Gelder der Stiftung immer durch einen Vorstandsbeschluss zugeteilt werden müssen.

Erschließung neuer Möglichkeiten

Zum neuen Stiftungsvorstand gehören die bisherigen Mitglieder, die sich schon in den vergangenen Jahren für die Stiftung eingesetzt haben, der Vorstandsvorsitzende Dieter Eberhardt, Dina Bühler, Bärbel Leiser, Stephan Klumpp, Jürgen Haungs und Johannes Schäffer. Neu dazu gehören als stellvertretender Vorstandsvorsitzender Landrat Klaus Michael Rückert sowie Daniel Zimmermann und Ansgar Wörner.

Das Ziel des Vorstands für das laufende Arbeitsjahr sei die Erschließung neuer Möglichkeiten, um Spenden zu gewinnen. Seit Januar seien die Spenden zurückgegangen. Das liege auch daran, dass viele Menschen die Krisen der vergangenen Jahre beim Geld spüren. Der Bedarf an der Arbeit der Kinderwerkstatt sei mit jeder Krise gestiegen und aktuell auf einem Höchststand. Die Kinder, die von der Kinderwerkstatt auf ihrem Weg begleitet werden, kommen aus allen gesellschaftlichen Schichten.