In einer Feierstunde im evangelischen Gemeindehaus in Obertal dankte der SPD-Kreisverband seinem ehemaligen Chef, der über 40 Jahre Kreisvorsitzender war und damit einen wichtigen Abschnitt in der Geschichte des Kreisverbandes prägte.
Baiersbronn/Kreis Freudenstadt - "Das ist unglaublich, das ist einzigartig, das ist bundesweiter Rekord", der sonst so beherrschten Ute Vogt gingen die Superlative aus, als sie einem Freund und langjährigem Mitstreiter gratulierte: Gerhard Gaiser.
Ein gutes halbes Hundert Parteifreunde, Freunde, Mitstreiter und Weggefährten aus der Region bereitete dem verdienten Kommunal- und Regionalpolitiker der SPD aus Baiersbronn-Obertal einen zwanglosen Abend mit vielen Begegnungen mit alten und jüngeren Genossinnen und Genossen.
Für die Sozialdemokratie und ihre Kandidaten auf der Straße
Unter ihnen Ute Vogt, langjährige SPD-Bundestagsabgeordnete und zehn Jahre Landesvorsitzende in Stuttgart, wo sie sich seinerzeit auch als Spitzenkandidatin für den Landtag bewarb. Nach Kräften unterstützt von Gerhard Gaiser. So wie er in unzähligen Europarat-, Bundes-, Landtags- und Kommunalwahlkämpfen leidenschaftlich für die Sozialdemokratie und ihre Kandidaten auf die Straße ging und geht. Vogt sei seine "Lieblingskandidatin" gewesen, wie Gaiser erst jetzt schmunzelnd verriet.
Diese blickte in ihrer sehr persönlich gehaltenen Laudatio zurück auf eine "wunderschöne Zeit mit vielen Höhen und Tiefen", mit Gesprächen und Aktionen, die über die Tagespolitik hinaus gingen. Gaiser habe sich dabei als großer Menschenfreund, als ideenreich, verlässlich, kantig, standfest und hartnäckig erwiesen, der Vorbild sei und viele junge Menschen gefördert habe. Kritisch und zugleich loyal habe er sich für die Demokratie eingesetzt, habe dabei seine sozialdemokratischen Ideale nie aus den Augen verloren.
Anekdoten aus der gemeinsamen politischen Arbeit
Gaiser sei nicht nur über 40 Jahre Kreisvorsitzender gewesen, sondern war viele Jahre in einflussreichen Gremien der SPD bis hin zum Landesvorstand vertreten, ist über Jahrzehnte und noch heute im Gemeinderat, im Kreistag und anderen Ehrenämtern. Vogt zählte 274 Jahre ehrenamtliches Engagement in öffentlichen Ämtern zusammen. Gaiser könne auch bei gegensätzlichen Meinungen mit Respekt vor seinem Gegenüber sachlich bleiben; er sei bereit, sich auseinanderzusetzen. Vogt: "Solche Menschen braucht die Demokratie." Und lächelnd erinnerte sich die ehemalige Landesvorsitzende an die intensiven Jahre der Zusammenarbeit: "Du hast die Vorsitzenden angetrieben und konntest dabei ganz schön stur sein."
Die Glückwünsche des SPD-Kreisverbandes überbrachte Kreisvorsitzender Marius Thoy mit einem Geschenk. Gerhard Gaiser bedankte sich mit Anekdoten aus der gemeinsamen politischen Arbeit, wobei ihm der Umwelt- und Klimaschutz große Themen waren ebenso wie sein ständiger Kampf gegen Rechts: "Gegen die Feinde unserer Demokratie."
