Bei der Urlaubsmesse CMT wurde Nicolai Stotz der Titel"Tourismusheld" verliehen.
Calw - Nicolai Stotz aus Calw wurde bei der Urlaubsmesse CMT zum "Tourismusheld" gekürt.
Im November war Stotz die freudige Nachricht übermittelt worden, dass er für die Auszeichnung nominiert ist. "Ich war total baff", meint er im Gespräch mit unserer Redaktion. Damals wusste er selbst nicht so recht, was dieser Titel eigentlich bedeutet. Um das zu erklären, muss er ein wenig ausholen.
2020 und 2021 waren für den Tourismus aus bekannten Gründen keine guten Jahre. Um es milde auszudrücken. Der Tourismus lag am Boden und komplett erholt hat er sich bis heute nicht, erklärt Stotz. Der Fachkräftemangel und auch die veränderten Kundenwünsche stellen ebenfalls eine große Herausforderung für die Branche dar. Kurz gesagt: "In kürzester Zeit hat sich die Welt des Tourismus um 180 Grad gedreht", sagt Stotz.
Gute Beispiele in schlechten Zeiten
Um Menschen, die sich trotz dieser schwierigen Lage für den Tourismus in ihrer Region eingesetzt haben, Ideen entwickelt und buchstäblich neue Wege gegangen sind, haben das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, die Tourismus Marketing GmbH Baden-Württemberg (TMBW) und die Baden-Württembergischen IHKs gemeinsam mit der Messe Stuttgart als Veranstalterin der CMT 2021 die Ehrung "Tourismushelden" ins Leben gerufen. "Gute Beispiele in schlechten Zeiten", nennt Stotz das.
Die ersten beiden Male gab es keine Preisverleihung in Präsenz, lediglich eine postalische Zustellung der Urkunden und ein paar Videoclips. Dieses Jahr allerdings wurde de für die 69 Preisträger der ganz große Bahnhof aufgefahren. Patrick Rapp, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus des Landes, übergab den "Tourismushelden" ihre Urkunden und hatte persönliche Worte für jeden von ihnen parat.
Für Stotz eine tolle Veranstaltung. Nicht nur der Preisverleihung wegen, sondern auch als Anlass, sich zu vernetzen und mit anderen "Tourismushelden" ins Gespräch zu kommen.
Heimat neu entdecken
Doch wie kommt der Calwer überhaupt zu der Auszeichnung? Stotz hatte sich in den vergangenen Jahren zunächst zum Schwarzwald-Guide, dann zum Klimabotschafter ausbilden lassen. Überhaupt ist er in seiner Freizeit sehr engagiert, was die Natur im Allgemeinen und den Schwarzwald im Besonderen anbelangt. Er leitet Führungen, wurde vom Landratsamt gebucht, um jungen Ärzten die Region schmackhaft zu machen und begleitete das "Erasmus+"-Projekt mit ausländischen Schülern am Maria-von-Linden-Gymnasium. "Das hat tierisch Spaß gemacht", blickt er zurück. Darüber hinaus hielt er auch bei der CMT, die noch bis Sonntag, 22. Januar, geht, zwei Vorträge.
Stotz ist durch die Auszeichnung nun umso motivierter, weiterzumachen. Den Menschen dabei zu helfen, ihre Heimat neu zu entdecken und besser zu verstehen. Um Abenteuer zu erleben, meint er, müsse man nicht immer ins Flugzeug steigen. Wenngleich er dies nicht verurteilt – nur möchte Stotz aufzeigen, dass der Schwarzwald eine echte Urlaubs-Alternative ist mit all seinen verborgenen Ecken und seiner schieren Größe. "Heimat ist wieder in", ist er überzeugt. Und man sollte dankbar sein, hier im Nordschwarzwald leben zu dürfen.