Silvia Wacker ehrte Gertrud Schmidt (links). Foto: Eisele

Das Forum Ebhausen lud zu einem geselligen Abend im Löwen ein, bei dem zwei langjährige verdiente Mitglieder zu Ehrenmitgliedern ernannt wurden.

Ebhausen - Das war zum einen Maria Noack, die als gefragte Ansprechpartnerin in Sachen Ahnenforschung einen überaus guten Ruf genießt. Sie hat sich im Laufe ihres langen Lebens der Ahnenforschung gewidmet und kennt sich bei den Ebhauser Stammbäumen so gut aus wie keine andere. Ihr anderes Hobby war die Dorfgeschichte. Dazu hat sie umfangreiche Recherchen betrieben im Gemeindearchiv, im Archiv der Kirchengemeinde und in allen ihr verfügbaren Quellen.

Im Kontakt mit Heinz-Martin Ungericht und Karl Kempf erfuhr sie so manches, was nicht in den Archiven zu finden war. Auch die Broschüre von Heinz Schmidt über die Kirchengeschichte von Ebhausen war eine wichtige Quelle. Da vor 20 Jahren noch nicht daran zu denken war, dass jemals ein Heimatbuch über Ebhausen erscheinen könnte, hat sie all ihr Wissen für ihre Kinder in zwei Schriften zusammengetragen, eine über die Geschichte ihres Heimatortes Ebhausen und eine über die wirtschaftliche Entwicklung des Ortes. Als dann 2015/16 tatsächlich ein Heimatbuch verfasst wurde, waren diese Schriften wichtige Nachschlagewerke und fanden Niederschlag im Heimatbuch Ebhausen.

Gertrud Schmidt baut Heimatstuben auf

Die Verdienste von Gertrud Schmidt, der zweiten Geehrten, sind für die Gemeinde Ebhausen von nachhaltiger Bedeutung. Ihrer Sammelleidenschaft ist zu verdanken, dass es hier zwei Heimatstuben gibt, welche sie hauptsächlich im Alleingang aufgebaut hat.

Begonnen hat es 1995 mit dem Jubiläumsfest anlässlich der 750-Jahr-Feier von Wöllhausen. Sie baute aus diesem Anlass eine Ausstellung im Rathaus auf mit alten Gegenständen aus dem Ebhauser Alltagsleben. Weitere Ausstellungen folgten im Laufe der Jahre. Sie stöberte alte Gegenstände auf, wo auch immer sie welche vermutete. Viele Ebhauser fragten sie um ihren Rat bei Entrümpelungen und so füllte sich das Archiv im Dachgeschoss des Rathauses. Sie richtete eine zweite Heimatstube im alten Schulhaus ein zum Thema "Wohnen und Leben vor 100 Jahren".

Hinter all den ausgestellten Möbeln und Gegenständen steckt sehr viel Arbeit und Mühe, die Gertrud Schmidt nicht gescheut hat. Möbel mussten abgelaugt, abgeschliffen, neu gestrichen werden, bei metallenen Gegenständen musste Rost entfernt werden, Bekleidung gewaschen und gebügelt werden. Alle Spender wurden dann in einer Liste festgehalten. Hilfe bekam Gertrud Schmidt von einigen Handwerkern, aber auch ihre Freundinnen standen ihr zur Seite.

Bilderschau lässt Erinnerungen wach werden

Die Würdigung der Verdienste der beiden Geehrten wurde jeweils mit einer Bilderschau veranschaulicht, welche einige Erinnerungen wach werden ließen.

Die Vorsitzende Silvia Wacker überreichte beiden Geehrten die Ehrenurkunde und einen Blumenstrauß als Dankeschön.

Das Trio Spätlese mit Jürgen Wollschläger, Bernhard Scheiner und Peter Eisele umrahmte die Veranstaltung mit Liedern aus der Liedersammlung aus Ebhausen und dem Oberen Nagoldtal, die Heinz Schmidt, der Vater von Gertrud Schmidt, vor gut 100 Jahren zusammengetragen und aufgeschrieben hat.

Zum Abschluss des offiziellen Programms wurde noch eine von Connie Hildebrandt-Büchler zusammengestellte äußerst gelungene Bilderschau der Dorfführung im oberen Ort gezeigt, die mit historischen Aufnahmen und Tondokumenten passend ergänzt wurde. Silvia Wacker bedankte sich bei allen Beteiligten und beim geselligen Beisammensein in gemütlicher Runde wurden noch manche Erinnerungen ausgetauscht.