Das DRK übernahm die Betreuung und Verpflegung der evakuierten Hausbewohner. Foto: Jeremy Richter/DRK

Der Tiefgaragenbrand in Wart stellte nicht nur die Feuerwehren vor große Herausforderungen, auch das Deutsche Rote Kreuz war mit 40 Personen im Einsatz, um erst die Löscharbeiten medizinisch abzusichern und anschließend die Versorgung und Betreuung der evakuierten Hausbewohner zu gewährleisten.

Die Einsatzgruppe der Bereitschaft des DRK-Ortsvereins Altensteig wurde am Montagabend kurz vor 23 Uhr zunächst zur Brandbereitstellung und medizinischen Absicherung der Feuerwehr sowie zur Betreuung der Bewohner alarmiert. Die Einsatzgruppe begab sich mit zwei Fahrzeugen an den Brandort. Während der Löscharbeiten mussten etwa 75 Bewohner des Hauses kurzfristig im Feuerwehrgerätehaus in Wart betreut werden, da eine Rückkehr in ihre Wohnungen aufgrund der Rauchentwicklung und des durch den Brand verursachten Stromausfalls nicht möglich war.

 

Infolgedessen wurde in der Nacht zum Dienstag die Bereitschaft Altensteig von weiteren Kräften verstärkt. Gegen 23.45 Uhr wurde weiteres Personal zur Koordination am Einsatzort hinzugezogen, und gegen 1.30 übernahmen die Bereitschaften der Ortsvereine Nagold/Wildberg, Schömberg/Bad Liebenzell und Rohrdorf/Ebhausen nach Beauftragung durch den Einsatzleiter der Feuerwehr und Vertretern der Stadt Altensteig die koordinierte Unterstützung für die betroffenen Bewohner.

Die ehrenamtlichen Einsatzkräfte des DRK richteten eine Betreuungsstelle in der Markgrafenhalle in Altensteig ein. Dort fanden die evakuierten Bewohner vorübergehend eine sichere Unterkunft mit Übernachtungs- und Verpflegungsmöglichkeiten. Zudem wurden die sanitätsdienstliche Versorgung sichergestellt, Hygieneartikel und Kleidung ausgegeben sowie die Versorgung mit Medikamenten eingeleitet und über die diensthabende Apotheke nach ärztlicher Konsultation besorgt.

Rauchbelastung und Stromausfall

Bereits am Einsatzort und auch in der vorübergehenden Unterkunft wurden die Betroffenen von zwei Einsatzkräften der Psychosozialen Notfallversorgung des DRK sowie des Landkreises Calw begleitet.

Die Betreuungsstelle musste bis Mittwoch vom DRK betrieben werden, da die Wohnungen der Betroffenen wegen der Rauchbelastung und des Stromausfalls weiterhin nicht bewohnbar waren. Zur weiteren Unterstützung wurde der DRK-Ortsverein Neubulach/Neuweiler hinzugezogen.

Enge Abstimmung mit der Stadt

Insgesamt nahmen etwa 50 Personen das Angebot der Betreuungsstelle an, während weitere Betroffene anderweitig unterkamen. Die Übergabe der Betreuungsstelle an die Stadt Altensteig erfolgte in enger Abstimmung mit Vertretern der Stadt Altensteig, die sich bereits seit dem frühen Dienstagmorgen mit dem DRK abgestimmt haben

Zunächst rückte die Bereitschaft des DRK-Ortsvereins Altensteig mit zwei Fahrzeugen zum Einsatzort aus, doch schon bald trafen weitere Kräfte ein. Foto: Jeremy Richter
„Wir sind sehr froh, dass wir den betroffenen Bewohnern so schnell und unbürokratisch helfen konnten“, sagt Manuela Rühle, stellvertretende Kreisbereitschaftsleiterin des DRK-Kreisverbandes Calw. „Es war eine großartige Zusammenarbeit zwischen den ehrenamtlichen Einsatzkräften und der Stadt Altensteig, die für die Sicherheit und das Wohl der Menschen vor Ort gesorgt haben.“ Die Ehrenamtlichen des DRK waren insgesamt mit 40 Personen über einen Zeitraum von 32 Stunden im Einsatz.

Einsatzleitwagen unterstützt

„Ein besonderer Dank gilt dem Einsatzleiter der Feuerwehr Altensteig, dem Kreisbrandmeister sowie der Leitenden Notärztin und dem Organisatorischen Leiter Rettungsdienst“, betont Simon Böttinger, stellvertretender Kreisbereitschaftsleiter und Einsatzleiter des DRK Ehrenamtes bei diesem Einsatz. „Ohne die sehr gute persönliche Abstimmung mit den Verantwortlichen und die kurzen Entscheidungswege hätte die Hilfestellung für die betroffenen Bewohner nicht so schnell eingeleitet werden können“, fügt er hinzu.

Die DRK-interne Einsatzleitung (Manuela Rühle, Benjamin Ruttloff und Simon Böttinger) wurde erstmalig vom Einsatzleitwagen der Bereitschaft des Ortsvereins Calw unterstützt, um den Einsatz gezielt an einer Stelle koordinieren und dokumentieren zu können. Danken wolle man auch den DRK-Kreisverbänden Böblingen und Pforzheim für zusätzliche schnelle und unkomplizierte Unterstützung.