Der Gemeindedienst ist ein unverzichtbarer Baustein in der Gemeindearbeit. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter besuchen Geburtstagsjubilare, Taufeltern und Neuzugezogene. Margret Dölker erzählt, was sie an der Aufgabe besonders schön findet.
Sie sorgen dafür, dass der Gemeindebrief in die Briefkästen aller Mitglieder der Evangelischen Kirchengemeinde kommt.
Aber sie besuchen auch Geburtstagsjubilare, Familien, die sich über ein Kind freuen, Taufeltern und Menschen, die in ein neues Haus eingezogen sind.
Drei Menschen machen den Anfang
Seit 50 Jahren gibt es bei der Evangelischen Kirchengemeinde den Gemeindedienst.
„Das ist eine erstaunliche und eine sehr segensreiche Geschichte“, stellt Pfarrer Christoph Gruber fest und freut sich über dieses Jubiläum.
Vor 50 Jahren hatten drei Mitglieder des damaligen Kirchengemeinderats – Erna Knaus, Elisabeth Volmer und Hermann Glück – zusammen mit dem damaligen Pfarrer Herrmann Brunkow den Grundstein gelegt.
Alle sagten zu
Wie es genau dazu kam, ist gut dokumentiert, denn Ulrike Reinhardt hat die Erzählung ihrer Mutter Elisabeth Volmer aufgeschrieben.
„Erna Kraus hatte die Idee, einen Besuchsdienst für kranke und alte Gemeindemitglieder zu organisieren. Sie fragte verschiedene Frauen und Männer, um sie für den Gemeindedienst zu gewinnen. Alle, die sie fragte, sagten ihre Mitarbeit zu.“
30 Personen sind aktiv
Anfangs wurden auch noch Kuren für junge Mütter über das Müttergenesungswerk organisiert. Der Gemeindedienst hat sich weiterentwickelt.
„Die Mitarbeiter im Gemeindedienst sind ein unverzichtbarer Baustein in unserer Gemeindearbeit“, sagt Pfarrer Christoph Gruber. Oftmals sehe man diese Mühe gar nicht.
Knapp 30 Namen stehen auf der Mitarbeiterliste, die Margret Dölker 30 Jahre lang verwaltet hat. Sie hat die Aufgabe 1992 von Erna Kraus übernommen und kann sich noch lebhaft an Fest zum 35-jährigen Bestehen erinnern.
Leute werden Bekannte
Wenn man Margret Dölker fragt, was für sie an dieser Aufgabe schön war, muss sie nicht lange nachdenken.
„Wenn sich die Leute, die besucht wurden, gefreut haben. Natürlich war es manchmal auch schwer, wenn jemand traurig oder einsam war. An einer fremden Tür zu klingeln, war am Anfang nicht einfach. Irgendwann haben wir aber die Menschen gekannt. Gefreut hat mich, dass alle so dankbar waren, für den Besuch.“
Alle werden gemeinsam alt
Und was hat sich verändert? Margret Dölker zögert auch da nicht lange mit der Antwort. „Es war gut, dass wir das Alter für die Besuche nach oben gesetzt haben. Wenn wir zu 70-Jährigen gekommen sind, haben sie oft gesagt: Ich bin doch noch nicht so alt. Jetzt besuchen wir ab 75 regelmäßig.“ Eine Veränderung, die sie gut findet.
„Das haben wir richtig gemacht. Sonst ist aber auch vieles über die Jahre gleich geblieben, es sind ja die selben Leute, die wir besuchen, nur dass wir alle miteinander älter werden. Ich fand aber auch die Besuche bei den jungen Eltern schön“.
Zuhören und Freundlichkeit
Und was wünscht Margret Dölker für die nächsten 50 Jahre dem Gemeindedienst? „Dass es so weiterlaufen kann. Wer hätte das gedacht, dass das so lange läuft. Die Gesellschaft entwickelt sich weiter. Daher hoffe ich, dass immer wieder Leute zu diesem Dienst bereit sind.“
Was man für diese Aufgabe mitbringen sollte, weiß die langjährige Leiterin. „Man muss zuhören können, den Leuten freundlich entgegentreten, vor allem muss aber für die Aufgabe bereit sein, an fremden Haustüren zu klingeln. Aber irgendwann – das habe ich so erlebt – sind das keine fremden Haustüren mehr.“
Gottesdienst und Empfang
Das 50. Jubiläum wird am Sonntag, 22. September, mit einem Gottesdienst im Barbara-Unmach-Saal gefeiert.
„So können wir den Dank für diese segensreiche Arbeit des Gemeindedienstes auch vor Gott tragen“, beschreibt Pfarrer Gruber den Gottesdienst, der auch von der Kantorei mitgestaltet wird.
Beginn ist um 10 Uhr. Im Anschluss gibt es einen Stehempfang im Foyer oder im Garten beim Seniorenzentrum.