Bei IBM in Ehningen rumort es, nachdem der IT-Konzern seine Mitarbeitern freiwillige Abfindungsangebote unterbreitet hat. Wie aus dem Unternehmen zu hören ist, hatte das Management in einer Telefonkonferenz ein neues Abfindungsprogramm angekündigt.
Ehningen - Bei IBM rumort es, nachdem der IT-Konzern seine Mitarbeitern freiwillige Abfindungsangebote unterbreitet hat. Wie aus dem Unternehmen zu hören ist, hatte das Management in einer Telefonkonferenz ein neues Abfindungsprogramm angekündigt, ohne genaue Zahlen zu nennen. Es soll bis Ende März laufen.
Damit läutet IBM eine neue Runde beim Stellenabbau in Deutschland ein. Bei IBM war niemand für eine Stellungnahmen zu erreichen. IBM Deutschland hat seinen Sitz in Ehingen (Kreis Böblingen), wo unter anderem Jobs auf der Kippe stehen, weil bestimmte Tätigkeiten ins Ausland verlagert werden sollen. Wie zu hören ist geht es dabei unter anderem um Bereiche wie Support, Erstellen von Rechnungen und Angeboten – Arbeiten, die künftig in Budapest oder Bratislava erbracht werden sollen.
Bei IBM würden immer mal wieder Abfindungsprogramme aufgelegt, sagt Bert Stach von der Gewerkschaft Verdi, die davon ausgeht, dass in den vergangenen Jahren Tausende Stellen bei IBM in Deutschland abgebaut wurden. Genaue Zahlen gibt es nicht, weil IBM als amerikanischer Konzern keine Länderzahlen veröffentlicht. Schätzungen zu Folge hat IBM in Deutschland noch rund 17 000 Beschäftigte, in Ehingen zwischen 3000 bis 5000 Festangestellte. Über Abfindungen sollen nun etwa 400 Stellen wegfallen, wie Insider berichten.
Erst im Januar hatte das Management in den USA einen konzernweiten Jobabbau fürs erste Quartal 2014 angedeutet und den Restrukturierungsaufwand auf rund eine Milliarde Dollar (etwa 740 000 Euro) beziffert. Weltweit beschäftigt der IT-Riese rund 430 000 Mitarbeiter. IBM-Chefin Ginni Rometty trimmt das Unternehmen auf Rendite. Der Gewinn pro Aktie soll 2015 auf 20 Dollar (knapp 15 Euro) steigen. Diesem Ziel werde alles untergeordnet, kritisieren Arbeitnehmervertreter und befürchten, dass Innovationen und das eigentliche Geschäft auf der Strecke bleiben. Für ihr Ziel greifen die IBM-Manager auch in die Trickkiste und kaufen Aktien zurück – das treibt den Kurs.