Während die große Politik noch an Plänen feilt, wie die Impfdosen unters Volk gebracht werden, ist man im Landkreis Calw schon einen Schritt weiter. Landrat Riegger wollte eigentlich zwei Impfzentren im Landkreis installieren – analog zu den Corona-Testzentren im Norden und im Süden des Kreises, bekam aber vom Land nur eines genehmigt. Und dieses wird aller Voraussicht nach in Altensteig-Wart liegen. Das ehemalige Dekra-Hotel, das schon seit geraumer Zeit nicht mehr in Betrieb ist, soll ein halbes Jahr lang zum Impfzentrum umfunktioniert werden.
750 Kreisbewohner sollen hier täglich in zwei Wechselschichten auf Corona geimpft werden können. Die Räumlichkeiten dafür seien ideal, heißt es aus dem Landratsamt. Für den Impfstoff gibt es ausreichend Lager- und vor allem Kühlräume, große Veranstaltungsräume und ausreichend Büros stehen für die Verimpfung bereit.
Start für 15. Dezember vorgesehen
Der Knackpunkt in Corona-Zeiten ist, wie derzeit auch im täglichen Betrieb der Krankenhäuser, ausreichend Personal für diese Spezialaufgabe zu finden. Mindestens 50 Leute bräuchte man für die zwei Schichtzeiten, voran Ärzte und Medizinische Fachangestellte. Aber woher nehmen? "Aus den Kliniken kann ich sie nicht abziehen", sagte Riegger im Gespräch mit unserer Zeitung, "aber da muss man kreativ sein". Der Kreischef denkt bei dieser Herkulesaufgabe vor allem an pensionierte Mediziner und MFAs, die man mobilisieren könnte.
Die Ärzte braucht man vor allem für die Beratung vor der Impfung und danach, falls es jemand in der 20-minütigen Ausruhphase schlecht werden sollte. Die Fachangestellten sollen derweil die Impfung vornehmen.
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Die Calwer Pläne liegen dem Landeskabinett bereits vor. Das Land selbst hat signalisiert, dass die Impfzentren in den Landkreisen spätestens zum 15. Januar in Betrieb gehen sollten. Landrat Riegger ist da ehrgeiziger: "Ich denke, wir kriegen das vorher schon hin." Sein terminiertes Ziel für den Start in Altensteig ist der 15. Dezember. Aber ob zu diesem Zeitpunkt bereits mit der Verimpfung begonnen werden kann, hängt von vielen Faktoren ab. Riegger: "Es kommt darauf an, woher bekomme ich die Mitarbeiter und woher bekomme ich den Impfstoff?"
Sobald die Impfdosen geliefert werden können, will man aber für alle Fälle gewappnet sein und, so Riegger, "so vielen Menschen wie möglich die Impfung anbieten".
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