Jürgen Klinsmann ist als Folge des vorzeitigen Scheiterns der südkoreanischen Fußballer beim Asien-Cup als Nationaltrainer entlassen worden. Es hatte sich angedeutet.
Jürgen Klinsmann ist als Folge des vorzeitigen Scheiterns der südkoreanischen Fußballer beim Asien-Cup als Nationaltrainer entlassen worden. Der koreanische Fußballverband (KFA) habe „beschlossen, den Cheftrainer nach einer umfassenden Analyse auszuwechseln“, gab KFA-Präsident Chung Mong-Gyu am Freitag auf einer Pressekonferenz bekannt.
Es sei „eine unglaubliche Reise“ gewesen, sagte Klinsmann, der in den Sozialen Medien eine Botschaft an seine Spieler, den Trainerstab und die Fans richtete: „Vielen Dank für eure Unterstützung, die uns ins Halbfinale des Asien-Pokals gebracht hat, und eine unglaubliche Reise in den letzten zwölf Monaten, in denen wir 13 Spiele in Folge nicht verloren haben. Kämpft weiter!“
Kritik riss nie ab
Titelfavorit Südkorea war im Halbfinale überraschend an Jordanien gescheitert. Zuletzt wurde bekannt, dass es Machtkämpfe und handgreifliche Auseinandersetzungen während des Turniers innerhalb der Mannschaft gegeben hat. Fans und südkoreanische Medien hatten in den vergangenen Tagen lautstark die Entlassung Klinsmanns gefordert. In Südkorea hatten Fußballfans vor dem Gebäude der KFA ein großes Banner mit entsprechender Aufschrift entrollt entrollt.
Klinsmann stand in Südkorea schon vor dem Asien-Cup in der Kritik. Der Weltmeister von 1990 gewann keins seiner ersten fünf Spiele mit Südkorea. Auch dass er mehr Zeit im Ausland als in Südkorea verbrachte, wurde - ähnlich wie in seiner Zeit als Bundestrainer - nicht gern gesehen.
Stuttgarter Vergangenheit
Allerdings schaffte Klinsmann mit der Mannschaft einen makellosen Einstand in die Qualifikation für die Fußball-WM 2026. Im November folgte nur wenige Tage nach dem 5:0 zum Auftakt gegen Singapur ein 3:0 gegen China. Klinsmann hatte den Job in Asien knapp drei Jahre nach dem krachend gescheiterten Trainer-Engagement beim Bundesligisten Hertha BSC übernommen. Als sein kurzfristiges Ziel hatte er den Gewinn der Asien-Meisterschaft ausgegeben.
Für Klinsmann war es der dritte Job als Nationaltrainer. Von 2004 bis 2006 hatte der Weltmeister von 1990 Deutschland betreut und das DFB-Team zum dritten Platz bei der Heim-WM geführt. Von Juli 2011 bis November 2016 war der Ex-Profi Nationalcoach der USA. Klinsmann, geboren in Göppingen, spielte in seiner aktiven Zeit sowohl für die Stuttgarter Kickers und den VfB Stuttgart. Bei letzterem Verein prägte er eine sehr erfolgreiche Ära in den 80ern.