Der frühere Stadtrat verfolgt auch heute noch aufmerksam die Kommunalpolitik.
Ernst Esslinger wurde am 2. Mai 1935 in Schramberg geboren. Er wuchs im Alpirsbacher Ortsteil Rötenbach auf. Nachdem er seinen Hauptschulabschluss in der Tasche hatte, war es sein Wunsch, Zimmermann zu werden. Er fand eine Lehrstelle und musste bereits mit 15 Jahren jeden Tag mit dem Fahrrad nach Schenkenzell fahren, von dort zu den teils entlegenen Baustellen auf den umliegenden Höhen und zurück nach Rötenbach. Das berichtet sein Sohn in einer Pressemitteilung.
1958 heiratete Ernst Esslinger seine Frau Theresia. Sie stammte aus Oberwolfach und arbeitete im Rötenbacher Gasthaus Löwen. 1959 wurde ihr erster gemeinsamer Sohn Ernst geboren, ein Jahr später bereits der zweite Sohn Erwin. Erst zehn Jahre später, im Jahr 1970, erblickte der dritte Sohn Bernd das Licht der Welt.
Wärme in Form von Kohle, Holz und Heizöl
Den Kohlenhandel übernahm Ernst Esslinger von seinem Vater Karl im Jahr 1960. Gleich danach baute er direkt an den Bahngleisen am Bahnhof Alpirsbach einen Lagerschuppen zum Umschlag von Kohle. Wenige Jahre später erfolgte die Umstellung vieler Heizungen von Kohle auf Heizöl. Da lag es nahe, neben dem Kohlenlager auch noch ein Tanklager für den Umschlag von Heizöl zu bauen. Über einige Jahrzehnte war Ernst Esslinger derjenige, der die Häuser in Alpirsbach und Umgebung mit Wärme in Form von Kohle, Holz und Heizöl versorgte.
Seine Frau Theresia hatte neben dem Haushalt mit drei Söhnen noch die Schwiegereltern im gemeinsamen Haus zu versorgen und die Büroarbeit zu erledigen. Langeweile kam im Haus Esslinger nicht auf.
Betrieb an Sohn übergeben
Parallel zu Familie und Geschäft war Ernst Esslinger viele Jahre aktives Mitglied in der Feuerwehr und im Kirchengemeinderat sowie 30 Jahre lang Stadtrat. Die Kommunalpolitik lag ihm sehr am Herzen. Auch heute noch beobachtet er die Entwicklungen in der Stadt, wobei er nicht mit allem einverstanden ist, was Bürgermeister und Stadträte entscheiden, heißt es weiter. Daneben unterstützt Esslinger bis heute den Musikverein Rötenbach. Dafür wurde er zum Ehrenmitglied ernannt.
2000 hat Ernst Esslinger seinen Betrieb an seinen Sohn Erwin übergeben, der das Unternehmen weiterentwickelt hat.
Bypassoperation am Herzen
Bereits 2011 musste Ernst Esslinger den Tod seiner Frau verkraften. Zuvor hatte er sie jahrelang mit großer Aufopferung gepflegt. Für Ernst Esslinger folgte eine Bypassoperation am Herzen. Von diesem Tief hat er sich wieder erholt und kann heute bei sehr guter Gesundheit seinen 90. Geburtstag feiern. Mit ihm feiern die Familien seiner drei Söhne mit sechs Enkeln und drei Urenkeln.