Die Bauarbeiten zur Erweiterung des Wärmenetzes in der Gerwigstraße in St. Georgen laufen. Foto: Helen Moser

Unübersehbar ist die Baugrube entlang der St. Georgener Gerwigstraße. Hier erweitert die EGT ihr Wärmenetz – eine kleine Maßnahme im Vergleich zu dem, was künftig angedacht ist.

Etwa anderthalb Monate hat das Unternehmen EGT Energie aus Triberg für die Bauarbeiten eingeplant, die derzeit in der Gerwigstraße laufen. Sie dienen der Erweiterung des St. Georgener Nahwärmenetzes, heißt es vonseiten des Unternehmens. Geht es nun also endlich voran in Sachen Wärmeplanung, über die der Gemeinderat der Bergstadt schon in mehreren Sitzungen gesprochen hat?

 

Nein, noch nicht, zeigt eine Nachfrage unserer Redaktion bei der EGT. Die aktuellen Arbeiten, erklärt Unternehmenssprecherin Andrea Pfrengle, dienten lediglich einer vergleichsweise kleinen Erweiterung des bestehenden Nahwärmenetzes in der Innenstadt. Dieses umfasst bislang zwölf Gebäude nahe des Rathauses.

Dieses Netz werden nun „zunächst in Richtung katholische Kirche um circa 130 Meter erweitert“. Bis zur Kreuzung der Gerwig- mit der Gewerbehallenstraße werden demnach drei Gebäude angeschlossen. „Es handelt sich um private und auch gewerbliche Objekte“, teilt Pfrengle mit.

Seine Energie erhält das vorhandene Netz in der Gerwigstraße derzeit ihren Angaben zufolge aus einer Anlage im Rathauskeller. Dort werde Biogas eingesetzt.

Tiefbauarbeiten in der Gerwigstraße

Im Rahmen der aktuellen Erweiterung des Nahwärmenetzes sind nach EGT-Angaben Tiefbauarbeiten im Bereich der Gerwigstraße zwischen Schul- und Gewerbehallenstraße vorgesehen. Was weitere Arbeiten angehe, stehe das Unternehmen in enger Abstimmung mit der Stadtverwaltung, „um kurzfristig reagieren zu können“, erklärt Sprecherin Pfrengle. „Eine Ausbauplanung ist von vielen Faktoren abhängig, erfolgt aber grundsätzlich unter technischen und wirtschaftlichen Aspekten.“

EGT investiert eine Viertelmillion Euro

Grundsätzlich sei geplant, die Erweiterung in der Gerwigstraße zeitnah in Betrieb zu nehmen. „Hier stehen wir mit den Anschlussnehmern in direktem Kontakt“, berichtet Pfrengle. Darüber, wie hoch der Verbrauchspreis für die Gebäude, die nun an das Wärmenetz angeschlossen werden, könne man derzeit „noch keine Aussage treffen“. Wohl aber zu den Kosten der Maßnahme: „Die Investitionssumme für die aktuelle Erweiterung in der Gerwigstraße beträgt circa 250 000 Euro.“

Und über die drei Gebäude hinaus, die nun angeschlossen werden? „Ein weiterer Ausbau wird im Rahmen von städtebaulichen Maßnahmen mit der Stadtverwaltung St. Georgen abgestimmt“, teilt Pfrengle mit.

Wärmeplanung schon längere Zeit auf dem Zettel

Stadtverwaltung und Gemeinderat beschäftigen sich bereits seit längerer Zeit mit dem Thema Wärmeplanung – in einer Gemeinderatssitzung im vergangenen Jahr präsentierten Vertreter der EGT ein Konzept für ein „Wärmenetz 2.0“ für die Bergstadt. Kernstück der damals vorgestellten Planungen, die in der Zwischenzeit allerdings ins Stocken geraten waren, war die Verbindung der bereits bestehenden Wärmenetze im Bereich Stadtkern und im Bereich Bildungszentrum.

Von spruchreifen Entwicklungen zum Thema kann Unternehmenssprecherin Pfrengle derzeit noch nicht berichten. Das Thema Wärmeplanung stand jedoch nicht öffentlich auf der Tagesordnung der jüngsten Gemeinderatssitzung. Und die EGT ist Pfrengle zufolge bezüglich der weiteren Entwicklung in Kontakt mit der Stadt. Wie es in der Sache weitergeht, wird sich noch zeigen.