Bürgermeister Sven Holder hat die langjährigen Gemeinderäte Hans Kern (links mit Ehefrau Karin) und Helmut Hauser (rechts mit Ehefrau Ute) mit der Bürgermedaille der Gemeinde Egenhausen ausgezeichnet. Foto: Köncke

Bürgermeister Sven Holder zeichnete Hans Kern, Helmut Hauser und Karl-Heinz Gänßle mit der Bürgermedaille der Gemeinde Egenhausen aus.

Egenhausen - Bürgermeister Sven Holder sprach im Gemeinderat von einem "historischen Tag". Erstmals würden in Egenhausen Gemeinderäte gewürdigt, die das Ehrenamt seit mindestens 25 Jahre ausüben. Bei Architekt Helmut Hauser und Rechtspfleger Hans Kern sind es bereits jeweils 33 Jahre. Für den Rathauschef "ein einmaliges und herausragendes Ereignis".

In Stichworten ging Holder auf das bisherige Wirken der beiden Kommunalpolitiker ein. Hans Kern ist seit 1994 erster Stellvertreter des Bürgermeisters, gehörte von 2014 bis 2019 dem Calwer Kreistag an, ist beim Regionalverband Nordschwarzwald aktiv, engagiert sich in örtlichen Vereinen und als Aufsichtsratsvorsitzender der Volksbank Nordschwarzwald. Helmut Hauser ist seit 2004 zweiter Bürgermeister-Stellvertreter, war von 2000 bis 2019 Mitglied im Kreistag und bei der CDU politisch aktiv. Beide sind in verschiedenen Ausschüssen und Zweckverbänden vertreten.

An einer Vielzahl von Projekten beteiligt

Der Rathauschef zählte einige Projekte auf, bei denen Kern und Hauser mitgewirkt haben – Erweiterung der Silberdistelhalle, Neugestaltung der Ortsdurchfahrt, Erschließung der Wohngebiete Reutäcker, In den Gärten und Walddorfer Straße, Sanierung des Rathausgebäudes, Einführung von Betreuungsangeboten im Kindergarten und der Schule, "Wohnen im Alter in Egenhausen", Ausbau des Glasfasernetzes. Holder ehrte sie mit der Bürgermedaille samt Urkunde und überreichte jedem einen Geschenkkorb.

"Mit Demut und Dankbarkeit"

Die Auszeichnung nehme er "mit Demut und Dankbarkeit" entgegen, erklärte Kern in seiner Dankesrede und schloss in die Würdigung alle Ehrenamtlichen der Gemeinde ein, die sich seit vielen Jahren auf unterschiedliche Weise einbrächten. Die Tätigkeit als Gemeinderat sei für ihn nicht nur Anerkennung, sondern Verpflichtung, deshalb bereite er sich auf jede Sitzung gewissenhaft vor.

Mitmenschlichkeit, in Krisenzeiten zusammenzustehen und zusammenzuhalten ist für Helmut Hauser charakteristisch für seinen Heimatort Egenhausen. Auch nach 33 Jahren sei er nicht amtsmüde, sondern hochmotiviert.

Vorbilder vieler

Beide Kommunalpolitiker bedankten sich bei ihren Ehefrauen für deren Verständnis dafür, dass sie als Gemeinderäte viele Abende außer Hausseien. Zum Schluss meldete sich Landrat Helmut Riegger mit einer Videobotschaft von der Leinwand der Silberdistelhalle zu Wort. Kern und Hauser seien durch ihren unermüdlichen Einsatz zum Vorbild vieler geworden und hätten im Kreistag Spuren hinterlassen. Umrahmt wurde die Feierstunde mit Liedern einer Abordnung des Männergesangvereins Egenhausen.

Einzigartige Landschaft bildet die Kulisse

Wenige Tage später, zum 30-jährigen Bestehen des Naturschutzgebiets Egenhäuser Kapf, gelangte auch Naturschutzwart Karl-Heinz Gänßle in den Genuss dieser Auszeichnung. Die einzigartige Landschaft war aus Sicht von Bürgermeister Sven Holder der absolut passende und gleichzeitige beste Ort für die Verleihung der Bürgermedaille der Gemeinde Egenhausen an Karl-Heinz Gänßle. "Er hat die Entwicklung am Kapf in den vergangenen drei Jahrzehnten wesentlich mitgeprägt und die Entwicklung ermöglicht. Für sein Engagement, den unermüdlichen Arbeitseinsatz und seine Leidenschaft für den Egenhäuser Kapf sind wir sehr dankbar", sagte Holder, der mit der größten Ehrbezeugung, die die Gemeinde zu vergeben hat, Gänßle seine Wertschätzung ausdrückte.

Dankbar und ergriffen

Naturschutzwart Gänßle, den seine drei Töchter Beatrix, Carina und Sandra zum Rundgang begleiteten, war nicht nur überrascht von dieser Auszeichnung, er war dankbar und ergriffen zugleich. An dem herrlichen Fleckchen Erde gelte es, den Spagat zwischen Naturschutz- und Naherholungsgebiet zu vollbringen. Deshalb, so Gänßle, habe er sich für den Erhalt des anfangs nicht erwünschten Grillplatzes auf dem Kapf eingesetzt, damit die Besucher einen Ort vorfinden, an dem sie sich aufhalten, ausruhen und den Ausblick genießen können.

Schöne Zeiten überwiegen

Unterstützt habe ihn dabei die Gemeinde, aber auch seine vor einigen Jahren verstorbene Ehefrau. "Sie hat mir, so lange sie konnte, den Rücken gestärkt und mich immer aufgemuntert", so Gänßle. Die schönen Zeiten bei seinem Wirken am Kapf überwogen in den vergangenen Jahren, auch wenn es dabei zu kritischen Situationen kam, wie der einmalige Angriff mit einem Elektroschocker.

Auch Tochter Beatrix betonte, wie wichtig ihrem Vater das Naturschutzgebiet Kapf sei. Selbst in der Zeit eines Krankenhausaufenthaltes bat er seine Tochter, eine Kontrollrunde über den Kapf zu drehen. Unter Beifall der zahlreichen Gäste und dem nahezu kompletten Gemeinderat von Egenhausen überreichte Bürgermeister Sven Holder die Bürgermedaille der Gemeinde samt Urkunde an Karls-Heinz-Gänßle. Die Töchter durften sich über Blumengrüße freuen.