Bauleiter Theo Gärtner überreichte eine Gedenktafel, die an die frühere Poststraße erinnert. Foto: Schwarzwälder Bote

Einweihung: Radweg zwischen Egenhausen und Pfalzgrafenweiler offiziell seiner Bestimmung übergeben

Die Nachbargemeinden Pfalzgrafenweiler und Egenhausen haben die Freigabe des neuen Radweges entlang der viel befahrenen Landstraße L353 gebührend gefeiert.

Egenhausen/Pfalzgrafenweiler. Am Ausgangspunkt, dem Gwinner-Kreisel in Pfalzgrafenweiler, hatten sich mehr als 80 Radfahrer eingefunden. Gemeinsam radelten sie – durch drei Stopps unterbrochen – bis zum Ortsanfang von Egenhausen, wurden dort mit Blasmusik empfangen und zu einer zünftigen Hocketse eingeladen.

Nach einem Kurzaufenthalt am Magnus-Kreisel war nach Aussage des Bösinger Ortsvorstehers Adolf Gärtner der mit 634 Metern höchste und "zweifellos schönste Teil des Radweges" erreicht. Große Überzeugungsarbeit sei nötig gewesen, bis man auf zuständiger Seite erkannt habe, dass ein Höhenradweg mit herrlichen Ausblicken "besonders reizvoll ist" und Trassen in Tälern nicht unbedingt höchste Priorität genießen müssten, erklärte er in seiner Ansprache am "Willkommens-Tor". Dort wurden kühler Holundersaft und gebackene "Rad-Taler" gereicht.

Außerdem brachte der Ortsvorsteher zwei Anliegen vor. Die Straßenmeisterei sollte den am Rand der L  353 stehenden Stundenstein, der an die frühere Alte Poststraße Stuttgart-Straßburg erinnert, zur besseren Beachtung an den Radweg versetzen und Bürgermeister Dieter Bischoff darauf einwirken, dass beim Radweg in Bösingen die Lücke bis zum Ortsende Ziegelstraße geschlossen wird.

An der Kreis- und Markungsgrenze wurden die ankommenden Radfahrer mit Süßigkeiten verwöhnt. Außerdem wurden Scheren verteilt, mit denen das symbolische Absperrband zu durchschneiden war.

Auf der grünen Wiese hinter dem um 30 Meter versetzten Ortsschild von Egenhausen hieß der Musikverein Egenhausen die Ankömmlinge mit volkstümlichen Klängen willkommen. Bürgermeister Sven Holder bedankte sich bei allen, die zum Gelingen des Projekts beigetragen haben. Die neue Strecke sei bereits vor der offiziellen Freigabe rege benutzt worden.

Holders Amtskollege Bischoff erinnerte in heiterem Ton daran, dass der ehemalige Sachgebietsleiter beim Bauamt in Pfalzgrafenweiler dem früheren Rathauschef von Egenhausen einen Brief geschrieben habe, er solle sich für den jetzt verwirklichten Höhenradweg einsetzen. Bischoff: "Kaum war Holder Schultes von Egenhausen hat er sich daran erinnert und selber gehandelt."

Der Radweg ist 1300 Meter lang, hat eine asphaltierte Breite von zweieinhalb Metern und wurde nach einer Bauzeit von nur drei Monaten fertiggestellt. Zum Ausgleich der Maßnahme hat man Sandsteine auf vier große Haufen geschichtet, die nun als warmtrockener Lebensraum für Käfer, Eidechsen und anderes Getier dienen sollen. Die durchgehend weiße Radwegmarkierung bietet in der Dunkelheit Orientierung, falls entgegenkommende Fahrzeuge auf der Landstraße blenden sollten, erklärte Bauleiter Theo Gärtner in seinem Baubericht. Was noch fehle, seien Schutzplanken. Bei einem Ortstermine Mitte Juli werde man Einzelheiten besprechen. Als Geschenk überreichte der Planer und Bauleiter Holder eine Gedenktafel, die an die Poststraße erinnert, die früher dort verlief.