Auch mit einem Güllefass wurde Wasser an den Einsatzort transportiert. Foto: Geisel Foto: Schwarzwälder Bote

Feuerwehr: Egenhausen übt gemeinsam mit Beihingen, Bösingen und Pfalzgrafenweiler

Im Lettenwald ist ein Feuer ausgebrochen. Sofort ertönt vom alten Rathaus in Egenhausen her die Sirene, noch weiter über die Felder hinweg. Die Wehren aus Egenhausen, Beihingen, Bösingen und Pfalzgrafenweiler rücken aus und beginnen mit dem Löschangriff. Zum Glück nur eine Übung.

Egenhausen. Das Szenario war für die Einsatzkräfte am Samstag eine Premiere. Noch nie hatten die Feuerwehren der benachbarten Ortschaften in dieser Konstellation – auch noch landkreisübergreifend – für den Ernstfall trainiert. Das Hauptthema der Übung lautete daher "das allgemeine Zusammenspiel", erklärte Kommandant Ingo Waßilowski. Für das Szenario Waldbrand hatte sich die Wehr entschieden, weil die Gefahr dafür immer größer werde, so Waßilowski weiter.

Drei Minuten nach 15 Uhr erschallte die Sirene in Egenhausen. Die Zuschauer wanden neugierig die Köpfe um: Wann würde endlich das erste Einsatzfahrzeug kommen? Es dauerte nur zwei Minuten, schon war das Martinshorn zu hören, wenig später bogen die ersten beiden Fahrzeuge mit Blaulicht um die Ecke.

Am Waldrand stoppten die Fahrzeuge, die Einsatzkräfte strömten sofort aus. Jeder hatte hier seinen Job und erledigte ihn möglichst schnell und gründlich. Von Egenhausen waren 28 Einsatzkräfte bei der Übung dabei, von Beihingen zehn, von Bösingen neun und von Pfalzgrafenweiler vier.

Die größte Schwierigkeit stellte der Wassertransport dar. Denn fließendes Wasser war weit und breit keines in Sicht. Die nächste Entnahmestelle ist ein Löschwasserbehälter in Egenhausen. Von dort versorgten sich die Brandbekämpfer mittels Schlauchleitung mit Wasser, zusätzlich transportierten zwei Tanklöschfahrzeuge Wasser den Hügel hinauf. Mit von der Partie: der Bauhof mit einem Traktor und einem umgebauten Güllefass im Schlepptau. Das verschaffte den Wehren zusätzliche 3000 Liter Wasser.

Eine Erkenntnis hat Kommandant Waßilowski aus der Übung bereits gewinnen können: Im Ernstfall braucht es mehr als die zwei Fahrzeuge zum Wassertransport. "Mit denen wird es knapp", schätzte er. Lieber habe er eines zu viel als eines zu wenig.

Eine weitere Herausforderung war die Zusammenarbeit über zwei Landkreise hinweg, inklusive Funkverkehr. Doch so etwas wie "dein Feuer" und "mein Feuer" gebe es da nicht, so Waßilowski, "das ist unser Feuer".

Der Kommandant war mit dem Verlauf der Übung sehr zufrieden, insbesondere für das erste Mal. Er habe mit Problemen gerechnet, doch – mit Ausnahme "minimaler Kleinigkeiten" – habe alles "wunderbar" funktioniert.