Gemeinsam mit einer Architektengruppe beschäftigten sich Egenhauser Viertklässler mit dem Thema Stadtplanung. Stolz präsentierten sie ihre Arbeiten. Foto: Schwarzwälder-Bote

Egenhauser Grundschüler befassen sich mit Stadtplanung / Eltern retten Projekt / Ergebnisse können sich sehen lassen

Egenhausen. Egenhauser Viertklässler befassten sich im Unterricht mit dem Thema Stadtplanung und dem Bauen von Türmen. In einer Abschlusspräsentation zeigten die Grundschüler die Ergebnisse ihrer Arbeit.Nachdem im vergangenen Jahr ein ähnliches Projekt gelaufen war, hatten sich nun die Viertklässler der Egenhauser Grundschule mit ihrem Klassenlehrer, den Elternvertretern und einer Architektengruppe des Büros hauserpartner zusammengefunden, um erneut zu überlegen, zu planen und zu bauen. Dieses Mal ging es allerdings nicht nur um die Traumwohnung der Schüler – das Projekt wurde erweitert in Form von Stadtplanung oder das Bauen von Türmen. Ein Ziel des Projekts war es, die räumliche Vorstellungskraft anhand eines Modells zu entwickeln und das bewusste Wahrnehmen von Räumen und Gebäuden zu fördern.

Unter Regie von Manuela Bäder erläuterten Helmut Hauser und Werner Schleh den Schülern das Berufsbild des Architekten. Dabei erfuhren die Kinder das Wichtigste über den Entwurf eines Grundrisses und die weitere Planung. Nachdem sie mit allen grundlegenden Informationen über den Beruf des Architekten versorgt waren, ging es zum zweiten Teil über, in dem die Klasse die vorgezeichneten Skizzen in die Wirklichkeit übertrug. Sie zeichneten ihren im Verhältnis 1:50 erstellten Entwurf auf eine Holz-Grundplatte. Anschließend sägten sie mit Hilfe von Puck- und Laubsägen die Außenwände, Innenwände und Einkerbungen aus.

Die Schüler waren mit großem Eifer dabei, was auch Rektor Dirk Seifert sehr begeisterte: "So engagiert habe ich meine Schüler lange nicht mehr gesehen“. Nach dem Aufbau der Außen- und Innenwände fertigten die Kinder gemeinsam mit den Mitarbeitern von hauserpartner Plexiglas für die Fenster an. Nach zwei Bautagen hatte sich jeder seine eigene Traumwohnung, seinen Turm oder einen Stadtentwicklungsplan erstellt.

Ein großes Problem war krankheitsbedingte Ausfall des Klassenlehrers Daniel Neudert. Doch die beiden Elternvertreterinnen Daniela Kalmbach und Michaela Schmelzle brachten mit Hilfe weiterer Eltern das Projekt gekonnt über die Bühne. In einer Ansprache würdigte Schulleiter Dirk Seifert dieses außergewöhnliche Engage-ment und bescheinigte den Eltern großartige Arbeit.

Der Kreativität wurde auch im letzten Schritt freien Lauf gelassen: Als Hausaufgabe sollten die Kinder die Inneneinrichtung anfertigen, was erneut zu der Herausforderung führte, dass maßstabsgerecht gearbeitet werden musste. Doch inzwischen waren die Kinder routiniert genug, auch hier begeisternde Ergebnisse zu produzieren.

Zu Beginn der Präsentation gab Helmut Hauser, Chef des Architekturbüros, einen Überblich über den Werdegang des Projekts und versicherte den Eltern, dass ihre Kinder tolle Arbeit geleistet haben. Dann durfte jedes Kind den Gästen sein individuell gestaltetes Bauwerk vorstellen und die gestalterischen Ideen erläutern. Die Schüler beeindruckten nicht nur mit ihren Arbeiten, sondern auch mit der souveränen Präsentation. Zum Abschluss durften die Gäste bei einem Rundgang nochmals jedes Modell genau betrachten. Die Schüler beantworteten bereitwillig alle Fragen. Ein von den Eltern bereitgestelltes Buffet, Kaffee und Getränke versüßte den Abschluss noch und bei interessanten Gesprächen klang der Nachmittag gemütlich aus.

Nach Ostern sind die Modelle im Foyer des Rathauses in Egenhausen ausgestellt.