Das Benefizkonzert in der Silberdistelhalle endete mit dem gemeinsamen Lied "Überall ist Weihnachten". Foto: Köncke Foto: Schwarzwälder-Bote

Benefizkonzert: Gemeinsamer Auftritt von MV und Kirchenchor Egenhausen kommt der DHHN zugute

Festliche Musik, erhebende Gesänge, 350 andächtig lauschende Zuhörer: Der Musikverein Egenhausen und der Kirchenchor Egenhausen gaben zum 18. Mal ein gemeinsames Benefizkonzert. Der Erlös geht an die Deutsche Humanitäre Hilfe Nagold.

Egenhausen. Fleißige Hände hatten den Bühnenaufgang der Silberdistelhalle dekorativ geschmückt. Auf der einen Seite leuchtete das Modell der evangelischen Johanneskirche, auf der anderen strahlte der Tannenbaum in hellem Glanz; und unter dem Hallendach funkelte der Herrnhuter Weihnachtstern.

Traditionell eröffnete der Brass-Club, das gemeinsame Jugendorchester aus Oberschwandorf und Egenhausen, mit vier Stücken den Abend. Der Musikverein Egenhausen begrüßte die große Zahl von Besuchern, die sich trotz des unwirtlichen Wetters auf den Weg gemacht hatten mit Fanfarenklängen, Trommelwirbel und tänzerisch anmutenden Klängen der Rhapsodie "A Day of Hope" (Ein Tag der Hoffnung) von Fritz Neuböck.

Dirigent Branko Herbstreit hatte mit "Hindenburg"" von Michael Geisler eine Komposition ausgewählt, die von den 26 Blasmusikern volle Konzentration, exakte Einsätze und ein großes Gespür für dramatische Ereignisse verlangte. Den triumphalen Aufstieg des größten bis dahin gebauten Zeppelins, den Ausbruch des Feuers und den Absturz der Luftfahrzeugs am 6. Mai 1937 musikalisch umzusetzen, ist alles andere als ein leichtes Unterfangen.

Das Orchesters meisterte die Herausforderung mit ständig wechselndem Rhythmus bravourös. Anschließend "erholten" sich die Blasmusiker mit dem ruhig dahingleitenden "Amen" des 1927 in Prag geborenen tschechischen Dirigenten und Komponisten Pavel Stanek. Mit der häufig gespielten, beim Publikum äußerst beliebten Filmmusik "Conquest of Paradise" von Vangelis nahm der Musikverein wieder Tempo auf.

Zweiter Teil stimmt auf die Feststage ein

Im zweiten Teil gefiel das Orchester mit Blick auf kommende Festtage beim Arrangement von Guido Rennert: "Wir freuen uns auf Weihnachten". Klassiker wie "Lasst uns froh und munter sein" und "Kommet ihr Hirten" wurden danach zu einem bunten Strauß zusammengebunden. In unterschiedlichen Sprachen – Merry Christmas, Joyeux Noel, Buon Natale, Felix Navidad – überbrachte der Musikverein zum Abschluss weihnachtliche Grüße von Kompositeur Darrol Barry.

Drei Verse aus dem Psalm 96 hat der deutsche Komponist Klaus Heizmann für seine Adventskantate "Gelobt sei, der da kommt" verwendet. Damit eröffnete der Kirchenchor Egenhausen unter Leitung der temperamentvoll mit weit ausholenden Armbewegungen dirigierenden Simone Lehmann seinen Auftritt.

Am Klavier begleitete Georg Fezer aus Altensteig. Walter Rein hat das 1910 erschienene Adventslied "Maria durch den Dornwald ging" bearbeitet und Eduard Karl Nösslern den Chorsatz "Tröstet mein Volk".

Mit weihnachtlichen Weisen – "Es naht ein Licht" von Lorenz Maierhofer, "Vom Himmel hoch da komm ich her" von Martin Luther bog der stimmgewaltige, dynamisch und homogen agierende gemischte Chor auf die Zielgerade ein und garnierte das Weihnachtslied "Angel Carols" des britischen Komponisten John Rutter mit einem stimmlichen Sahnehäubchen.

Die ergriffenen Zuhörer ließen sich von den Klängen des "Engelliedes" verzaubern. Zum Schluss prophezeiten die Mitwirkenden im gemeinsam gesungenen und instrumental begleiteten Lied "Überall ist Weihnachten". Und weil der Beifall andauerte, gab es eine gern gewährte Zugabe.

Jutta Schuler und Bernd Mast bereicherten das Benefizkonzert mit besinnlichen Gedanken über die erstaunliche Wirkung, wenn man etwas von seiner Herzlichkeit und dem Zauber des adventlichen Lichts an andere Menschen weitergibt. Pfarrer Ulrich Holland sandte einen geistlichen Impuls aus über die Freude, "wenn Jesus Christus zu Besuch kommt".

Der Erlös des Benefizkonzerts kommt der 2000 gegründeten Deutschen Humanitären Hilfe (DHHN) zugute. Zurzeit sei der Vorsitzende Julian Kistner 20 Tonnen Hilfsgüter Richtung Ukraine unterwegs, berichtete Dieter Dannenmann.