Die junge Flatterulme wurde unterhalb der Schutzhütte des Waldkindertgartens gepflanzt. Foto: Schwarzwälder Bote

Baum des Jahres: Schutzgemeinschaft Deutscher Wald pflanzt in Egenhausen junge Flatterulme

Der Baum des Jahres 2019 ist die Flatterulme. Eine Jungpflanze ragt seit gestern unterhalb der Blockhütte des Waldkindergartens Egenhausen 2,80 Meter in die Höhe.

Egenhausen. Begrüßt wurden Bürgermeister Sven Holder, Mitglieder der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald und Reinhold Rau vom Landratsamt Calw mit dem Lied "Ich bin ein Waldkind". Dietmar Greif ist seit 20 Jahren Vorsitzender des 100 Mitglieder zählenden Kreisverbandes Calw. Der frühere Bürgermeister von Oberreichenbach erläuterte die Aktion. Jedes Jahr im Oktober bestimmt ein Kuratorium den Baum des Jahres. 2018 war es die Esskastanie. Gepflanzt wurde sie am bundesdeutschen "Tag des Baumes" (25. April) unter anderem in Bad Teinach bei der Schlossberghütte. Dass dieses Mal Egenhausen ausgewählt wurde, hat einen Grund: Die Gemeinde ist das jüngste von 19 Mitgliedern der Schutzgemeinschaft im Kreis Calw. Die Schutzhütte beim Sportplatz ist für Greif außerdem ein idealer Standort für die Waldpädagogik. Den beiden Gruppenleiterinnen Susanne Dengler und Michaela Kuckel überreichte er einen Scheck.

Bürgermeister Holder informierte, dass der Waldkindergarten vor vier Jahren eingerichtet worden und mit 20 Jungen und Mädchen voll belegt sei. Nach dem Umzug vom Kapf in die neuerbaute Schutzhütte herrschten ideale Bedingungen. Wenn die Flatterulme ausgewachsen sei, könne sie an heißen Tagen mit ihren Blättern bestimmt ausreichend Schatten spenden.

Der gelernte Förster und heutige Dezernent für Land- und Forstwirtschaft, Reinhold Rau, erklärte die Eigenschaften der Flatterulme. Der Laubbaum werde bis zu 35 Meter hoch, sei leicht an den asymmetrischen Blättern zu erkennen, komme vor allem in Auwäldern vor – in Deutschland vorwiegend in Brandenburg, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern und im südlichen Oberrheingraben. Rau: "Sie verträgt Überflutungen von mehr als 100 Tagen im Jahr." Weil der Laubbaum zum Wachstum genügend Feuchtigkeit braucht, rief der Dezernent beim Landratsamt Calw die Waldkindergartenkinder auf, eine Patenschaft zu übernehmen. Prompt füllten sie kleine Spielzeugeimer mit Wasser und trugen das junge Bäumchen gemeinsam zum selbst ausgehobenen, 50 Zentimeter tiefen Loch. Nach der Pflanzaktion lud Holder – dessen Verwaltungslaufbahn einst bei Bürgermeister Greif begonnen hatte – zum Imbiss ein.