Das Sportheim des FC Egenhausen ist in die Jahre gekommen. Jetzt soll es aufwendig saniert werden. Foto: Köncke

FC Egenhausen will für 380.000 Euro sein Vereinsheim sanieren. Außerordentliche Versammlung gibt grünes Licht.

Egenhausen - Nach eineinhalbjähriger Planungsphase ist es soweit: Der FC Egenhausen erweitert sein Sportheim und führt umfangreiche Sanierungsmaßnahmen durch. Kostenpunkt: 380.000 Euro. In einer außerordentlichen Versammlung segneten die Mitglieder den Entwurf von Architekt Friedrich Großmann einstimmig ab. Das in den 1970er-Jahren erbaute Sportheim am Ortsausgang von Egenhausen entspricht nicht mehr dem heutigen Standard. Die technischen Einrichtungen sind veraltet, es fehlen Toiletten, Umkleidekabinen und Duschmöglichkeiten. Außerdem hat der Wirtschaftskontrolldienst für den Küchenbetrieb Auflagen erlassen. Dass die Gaststube nur über das Untergeschoss und einen Treppenaufgang erreichbar ist, wird allgemein bemängelt.

 

Für den 350 Mitglieder zählenden Fußballclub stellte sich damit die Grundsatzfrage: Soll das Sportheim abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden? Davon riet Friedrich Großmann ab. "Die tragenden Teile sind in Ordnung", erklärte der Architekt bei der Vorstellung seines Entwurfs, für den sich der FC nach einem Ideenwettbewerb von drei Fachbüros ausgesprochen hatte.

Die erste Entscheidung ist bereits im Vorfeld gefallen: Auf den ursprünglich vorgesehenen, 100 Quadratmeter großen Mehrzweckraum, der anderen Vereinen aus Egenhausen zur Verfügung gestellt werden könnte, wurde mangels Nachfrage und hoher Kosten verzichtet.

Der Plan sieht unter anderem vor, den Parkplatz mit 800 Kubikmeter Erde aufzufüllen, dann könnte das Erdgeschoss über eine Rampe und einen neuen Zugang barrierefrei und direkt erreicht werden. Die Gaststätte erhält eine andere Beleuchtung und neue Möbel, Toiletten werden eingebaut und eine herunterziehbare Leinwand. Der tiefliegende Kühlraum wird in die Küche integriert.

Das Untergeschoss will man um eineinhalb Achsen für Umkleideflächen und Duschmöglichkeiten erweitern, der Schiedsrichter erhält ein eigenes Zimmer. Nach Anhebung des Parkplatzes um 1,20 Meter ist das UG von außen nicht mehr sichtbar. Weil der Wald nach dem Anbau "immer näher kommt", wurde die Erlaubnis eingeholt, größere Gehölze durch Büsche zu ersetzen. Großmann: "Dann ist auch das Beachvolleyballfeld besser sichtbar."

Für die Abbrucharbeiten, den Neubauteil und die Außenanlage rechnet der Planer mit Gesamtkosten von 380.000 Euro. Rund 70.000 Euro will der Verein durch 2500 Stunden Eigenleistung aufbringen. "Wenn man bedenkt, dass beim Sportheimneubau in Wart 7500 Stunden zusammenkamen, ist das machbar", glaubt FC-Vorsitzender Benjamin Finis. Architekt Großmann hat sich verpflichtet, auf 10.000 Euro seines Honorars zu verzichten. Im Frühjahr 2014 plant der FC einen Sponsorenlauf von Jugendlichen, außerdem wird eine Bausteinaktion gestartet. Auf diese Weise erhofft man sich Einnahmen von zusammen 20.000 Euro. Der WLSB gibt 40 000 Euro (Auszahlung erst ab 2017).

Dann wären noch 240.000 Euro zu finanzieren. Die Gemeinde Egenhausen hat sich nach ausgiebigen Diskussionen bereiterklärt, einen Zuschuss von 140 000 Euro zu gewähren – und für die restlichen 100.000 Euro eine Ausfallbürgschaft, weil, wie Bürgermeister Frank Buob in einer kurzen Begründung erklärte, der FC aufgrund seiner wirtschaftlichen Lage von der Bank sonst kein Darlehen bekäme.

Zur Finanzierung des Projekts muss der Kreisligist, laut Finis, jedes Jahr 10.000 Euro aufbringen – hereinkommen soll das Geld durch die Vermietung von 17 Werbebanden zu jeweils 300 Euro und den Verkauf von ausschließlich Getränkeerzeugnissen der Hochdorfer Kronenbrauerei, die den Umsatz mit einer Rückvergütung koppeln will, sich außerdem bereiterklärt, die komplette Terrassenbestuhlung leihweise zur Verfügung zu stellen und für die neuen Tische und Stühle im Gastraum ein zinsloses Darlehen einzuräumen. Firmenchef Eberhard Haizmann bekräftigte in der Versammlung seine Bereitschaft, mit dem FC Egenhausen partnerschaftlich und vertrauensvoll zusammenzuarbeiten.

In der anschließenden Aussprache regte Vereinsmitglied Winfried Steeb an, im Sportheim an zwei oder drei Tagen jeder Woche ein warmes Mittagessen anzubieten und damit Einnahmen zu generieren. Hans Kern bat die Vereinsführung zu prüfen, ob man die Baukosten nicht noch etwas drücken könne. Laut Zeitplan soll mit dem Anbau im Frühjahr 2014 begonnen werden und die weiteren Arbeiten im Sommer 2015 abgeschlossen sein.