Bald könnte eine derartige Säule zum Betanken von Elektrofahrzeugen auch in Egenhausen stehen. Foto: ENCW Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: E-Ladesäule und Carsharing mit einem Elektro-Auto beschlossen

Egenhausen. In Egenhausen steht bis spätestens April 2019 eine Ladesäule für Elektrofahrzeuge. Infrage kommt für Bürgermeister Sven Holder als Standort die Ortsmitte rund ums Rathaus. Der Beschluss wurde in der jüngsten Gemeinderatssitzung einstimmig gefasst. Betrieben wird die Stromtankstelle von der Energie Calw (ENCW). Die Säule kostet 16 000 Euro; das Land übernimmt die Hälfte.

Im Landkreis Calw sind bis jetzt 270 Elektrofahrzeuge zugelassen – Tendenz steigend. Damit sie mit Strom betankt werden können, hat die ENCW im Jahr 2012 damit begonnen, flächendeckend Ladesäulen zu installieren. inzwischen sind es mehr als 50. Bereits ein Jahr vorher wurde vom Energieunternehmen das erste eigene Elektrofahrzeug angeschafft. Ein solches E-Auto könnte in absehbarer Zukunft auch in Egenhausen stehen. Als Standort würde sich der Platz zwischen zwei öffentlichen Parkplätzen in der Winterstraße – gegenüber dem Elektrogeschäft Gauss – anbieten. "Das letzte Wort ist aber noch nicht gesprochen" stellte der Rathauschef klar.

Die Leiterin Elektromobilität der ENCW, Ricarda Becker, hat das Projekt in der jüngsten Sitzung vorgestellt. Das E-Auto kann nach ihren Angaben stunden- oder tageweise gemietet werden. Die gefahrenen Kilometer spielten dabei keine Rolle. Das E-Fahrzeug werde zu 100 Prozent mit Ökostrom vom Rhein geladen und stehe das ganze Jahr zur Verfügung.

Für Anfänger könnte sich das stundenweise Mieten anbieten, um Erfahrungen zu sammeln, stellt sich der Bürgermeister vor. Eine Überlegung wert sei auch die Frage, ob man dann auf ein Zweitauto verzichten kann.

"Ich höre nur Gutes", äußerte sich Gemeinderat Hans Kern zum Projekt. Helmut Hauser wollte es genau wissen: "Wenn ich zum Beispiel an einem Tag nach Heidelberg und wieder zurück fahre, kostet das 29,90 Euro, oder?" Die Frage wurde von Ricarda Becker bejaht. Öffnen lasse sich das Elektrofahrzeug mit einem Chip oder über eine App. Den Schlüssel finde der Fahrer im Handschuhfach.

Petra Kirn interessierte etwas anderes: "Wenn das E-Auto dreckig zurückgebracht wird, wer kommt dann für die Reinigungskosten auf?" Bei starker innerer und äußerer Verschmutzung werde die ENCW das in Rechnung stellen, bekam sie zu hören.

Helmut Hauser fragte: "Kann es sein, dass das E-Fahrzeug in Egenhausen ein halbes Jahr unbenutzt herumsteht?" Das kann sich Ricarda Becker nicht vorstellen. Carsharing werde immer beliebter, vor allem für Kurzfahrten und bei jungen Leuten.