Foto: Köncke Foto: Schwarzwälder Bote

Sven Holder blickt als Bürgermeister von Egenhausen auf seine ersten vier Amtsjahre zurück

Er hat den Neubürgerempfang eingeführt, die Veranstaltungsreihe "Dorfleben" aus der Taufe gehoben und eröffnet jede Gemeinderatssitzung mit einer Bürgerfragestunde. Am 1. Februar beginnt für Sven Holder aus Pfalzgrafenweiler die zweite Halbzeit als Bürgermeister von Egenhausen.

Egenhausen. Für den 37-jährigen Diplom-Verwaltungswirt ein Anlass, auf die ersten vier Jahre seiner Amtszeit zurückzublicken.

Viele aktive Vereine, eine angenehme Atmosphäre im Gemeinderat und das große, ehrenamtliche Engagement der Bevölkerung hob der Rathauschef im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten positiv hervor. Und verdeutlichte das an zwei Gemeinschaftsprojekten: die Bürgerwerkstatt zur Weiterentwicklung von Egenhausen mit vielen Ideen und die Errichtung einer Schutzhütte für die Waldgruppe des Kindergartens. Im Spatzennest stehen 101 Plätze zur Verfügung, davon sind bis zum Sommer voraussichtlich 89 belegt und 97 im Jahr 2020. In der Kinderkrippe können 20 Jungen und Mädchen aufgenommen werden.

Dass die Rektorenstelle an der Grundschule Egenhausen nach der Pensionierung von Dirk Seifert mit Andreas Schrade sofort wiederbesetzt werden konnte, ist für Holder keine Selbstverständlichkeit.

Einwohnerzahl ist über die 2000er-Marke gestiegen

Für die ältere Generation werde mit dem Abriss dreier Bauernhäuser in der Hauptstraße und der nachfolgenden Neubebauung ein Angebot für seniorengerechtes Wohnen unterbreitet. Erfreut ist der Bürgermeister über die gewachsene Einwohnerzahl auf über 2000. Die Grundversorgung sei mit einer Metzgerei und einem Lebensmittelgeschäft gesichert und die ärztliche Versorgung mit einem Allgemeinmediziner und einem Zahnarzt.

Ein Alleinstellungsmerkmal von Egenhausen ist der Kapf mit seiner vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt. Ausgangspunkt für eine neu geplante "Augenblick-Runde" ist eine Infotafel bei der Grillstelle. Was laut Holder noch fehlt, sind Hinweisschilder für Besucher, auf welchen Wegen sie dort unterwegs sein können.

Im Naturschutzgebiet wurde unweit vom Funkmasten ein ehemaliger Luftschutzbunker entdeckt. Die Freilegung durch den Bauhof unter Mitwirkung der Freiwilligen Feuerwehr Egenhausen werde man zu gegebener Zeit mit einem kleinen Fest begehen. Holder kann sich vorstellen, dass in dem Keller später Fledermäuse wohnen. Im Hinterkopf hat der Bürgermeister eine Platzgestaltung entlang des Bömbachs, zum Beispiel bei der Ölmühle, auf deren Bedeutung man mit einer Tafel hinweisen könnte.

Dass Egenhausen in das Landessanierungsprogramm aufgenommen wurde und damit insgesamt eine Million Euro an Fördermiteln abrufen kann, ist für den Rathauschef ein wichtiger Schritt zur Durchführung innerörtliche Baumaßnahmen. Im Wohnbaugebiet "In den Gärten" wurden 45 Bauplätze erschlossen.

"Ich bin im Rathaus der einzige Vollzeitbeschäftigte"

Die Gemeinde kann noch, laut Holder elf Grundstücke anbieten, davon seien aber zwei bereits vorreserviert. Die Nutzung des Areals der früheren Möbelfabrik Wolf beschäftigt die Kommune seit vielen Jahren. Das Bebauungsplanverfahren Spielberger Straße/Hafnergasse wurde eingeleitet und wegen der angrenzenden Gewerbe- und Wohnbebauung ein Lärmgutachten in Auftrag gegeben.

Die Personalausstattung in der Gemeindeverwaltung will Holder – "ich bin im Rathaus der einzige Vollzeitbeschäftigte" – auf den Prüfstand stellen. Auch deshalb, weil die bisherige Kämmerin Stefanie Brendel vor eineinhalb Jahren eine Tochter geboren hat und der Gemeinde nur noch mit wöchentlich vier bis fünf Stunden aushilft. Die Umstellung auf das Doppik-Verfahren (doppelte Buchführung) habe man trotzdem ohne zusätzliches Personal bewältigt. Die Eröffnungsbilanz werde in den nächsten Wochen erstellt.

Im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten sprach Holder weitere Themen und Zukunftsaufgaben an. Deshalb kann sich der 37-Jährige auch vorstellen, im Jahr 2023 noch einmal als Bürgermeister von Egenhausen anzutreten.