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Egenhauser Gemeinderat schreitet zur Neuordnungder Industriebrache Wolf

Nach jahrelangem Stillstand hat der Gemeinderat Egenhausen eine Entscheidung getroffen: Die leerstehende Möbelfabrik Wolf in der Spielberger Straße 3 soll abgerissen werden. Voraussichtliche Kosten: 350 000 Euro.

Egenhausen. Ein Verkauf des gemeindeeigenen, 9400 Quadratmeter großen Geländes kommt für Bürgermeister Sven Holder nicht infrage. Er möchte das Areal für kommunale Projekte nutzen. Nach dem Ende der Möbelfabrik Wolf standen das Hauptgebäude, die Lagerhalle, das Silo und andere Liegenschaften jahrelang leer.

Im Gemeinderat wurde in der Vergangenheit nicht nur einmal über die Verwertung der Industriebrache diskutiert und eine Entscheidung wegen der verzwickten Situation jedes Mal vertagt.

Mit der Einleitung des Bauleitverfahrens im Jahr 2014 wurde ein erneuter Versuch gewagt, das Gebiet Spielberger Straße/Hafnergässle neu zu ordnen und unterschiedliche Interessen von Gewerbebetreibenden in der Nachbarschaft, Wohnungsbesitzern und landwirtschaftlichen Betrieben zu berücksichtigen. Einige Zeit hat der gemeindeeigene Bauhof dort Materialien und Arbeitsgeräten gelagert, inzwischen aber einen anderen Standort gefunden.

Weil sich der Zustand der Industriebrache von Jahr zu Jahr verschlechterte, Schäden und Mängel nicht mehr zu übersehen waren, weder Reparaturen noch Instandhaltungsmaßnahmen ergriffen wurden, stand für Bürgermeister Holder die Frage im Raum, ob Baumaßnahmen überhaupt Sinn machen oder ob ein Abbruch die bessere Lösung wäre. Das Architekturbüro Hauser und Partner wurde gebeten, eine Untersuchung durchzuführen und eine Einschätzung abzugeben.

"Die Dacheindeckung der Lagerhalle ist asbesthaltig und muss entsorgt werden, ebenso zahlreich vorhandene, künstliche Mineralfasern" waren zwei der Aussagen von Ewald Wurster in der Sitzung. Es bleibe nichts anderes übrig, als das Hauptgebäude zurückzubauen, ebenso die Lagerhalle, das Silo und die Brücke. Notwendig werde auch der Ausbau des unterirdischen Öltanks, des Waschplatzes mit Ölabscheider und einer Asphalt-Teilfläche.

Zu bedenken gab der Architekt außerdem, dass der Rückbau zum Stahlbetonskelett "sehr aufwendig" ist. Für ihn ist ein Abbruch der Anlagen alternativlos. Die Gemeinderäte waren der gleichen Meinung. Die Abrisskosten – inklusive Schadstoffgutachten – bezifferte Wurster überschlägig auf 350 000 Euro.