Eine Ebola-Übung von "Ärzte ohne Grenzen" Foto: dpa

Ein zehnköpfiges Helferteam des Deutschen Roten Kreuzes und der Bundeswehr soll in Monrovia ein Behandlungszentrum einsatzbereit machen. Ende November sollen hier die ersten Ebola-Kranken behandelt werden.

Berlin - Die ersten Freiwilligen der Bundeswehr und des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) sind am Freitag zum Ebola-Einsatz in Liberia abgeflogen. Wie der Sanitätsdienst der Bundeswehr mitteilte, besteht das zehnköpfige Aufbauteam aus vier Bundeswehrangehörigen und sechs DRK-Mitarbeitern. Es soll ein Behandlungszentrum in der Hauptstadt Monrovia einsatzbereit machen. Dort sollen spätestens ab Ende November mit deutscher Hilfe Ebola-Patienten behandelt werden. Die Freiwilligen sollen jeweils vier bis fünf Wochen im Land bleiben.

Zu den Helfern, die vom Flughafen Berlin-Tegel aus via Brüssel nach Monrovia flogen, gehört auch der Tropenmediziner Oberfeldarzt Hinrich Sudeck (58). Auf die Frage, weshalb er sich für diese Hilfsmission gemeldet habe, sagte Sudeck laut Sanitätsdienst: „Wer, wenn nicht wir Tropenmediziner?“

Unter dem medizinischen Personal der Bundeswehr war dem Vernehmen nach ein gewisser Gruppendruck entstanden, sich freiwillig für den Einsatz in Westafrika zu melden. Die Bundeswehr hatte Mitte Oktober mit der Schulung der Freiwilligen begonnen. Diese müssen wegen der Infektionsgefahr unter anderem lernen, bei großer Hitze in Schutzanzügen zu arbeiten.

Die aktuelle Ebola-Epidemie in Westafrika hat nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) schon mehr als 4800 Menschen das Leben gekostet.