Seit Anfang der Woche gilt im Ebhäuser Teilort Ebershardt flächendeckend Tempo 30 – ausgenommen auf der Ortsdurchfahrt.Foto: Priestersbach Foto: Schwarzwälder Bote

Verkehr: In Ebershardt gilt jetzt flächendeckend Tempo 30

Seit einigen Tagen gilt in Ebershardt flächendeckend Tempo 30 – ausgenommen ist als Kreisstraße jedoch die Ortsdurchfahrt. 25 Schilder wurden jetzt vom Bauhof aufgestellt. Im Ebhauser Ortsteil sorgt das heikle Thema nach wie vor für Gesprächsstoff.

Ebhausen-Ebershardt. Zur Erinnerung: Bereits seit Jahren gab es entsprechende Forderungen aus der Bürgerschaft. Nach einer intensiven Beratung war man im Ortschaftsrat zur Auffassung gelangt, die Bevölkerung mit ins Boot zu holen. Im Frühjahr 2019, zeitgleich mit den Kommunalwahlen, wurde daher eine Bürgerbefragung initiiert, die rechtlich allerdings nicht bindend gewesen wäre. Rund die Hälfte der Wahlberechtigten beteiligte sich an der Befragung – und davon sprach sich eine Mehrheit von 54 Prozent für die Geschwindigkeitsreduzierung aus.

Der Ortschaftsrat folgte daraufhin diesem Votum aus der Bürgerschaft und empfahl dem Gemeinderat die Ausweisung der Tempo-30-Zonen. Nachdem die Stadt Nagold als untere Verkehrsbehörde die entsprechenden Genehmigungen erteilt hatte, konnten Anfang der Woche die Schilder aufgestellt werden. Bislang gab es in Ebershardt lediglich im Bereich des Kindergartens einen verkehrsberuhigten Bereich, während ansonsten im gesamten Ort Tempo 50 galt.

Ortsvorsteher Jochen Hammann findet es in diesem Zusammenhang jedoch schade, dass die Ortsdurchfahrt von der Geschwindigkeitsbegrenzung ausgenommen wurde – denn "hier wäre eine Tempo-Reduzierung eher nötig". Oder zumindest eine Fußgängerampel in der Ortsmitte, so der Ortsvorsteher. Doch solche Maßnahmen wurden aus Nagold unter Hinweis auf die offensichtlich zu geringe Verkehrsbelastung nicht genehmigt.

Wie der Ortsvorsteher deutlich macht, könne man sich heutzutage dem Thema Tempo 30 in Wohnstraßen nicht mehr entziehen – auch wenn er weiß, dass die Meinungen in Ebershardt auseinandergehen. Klar sei aber: "Wenn in den nächsten Jahren keine Unfälle passieren, hat sich die Maßnahme gelohnt". Zunächst seien in Ebershardt keine Kontrollen geplant und man setzt auf die Vernunft der Verkehrsteilnehmer, so Jochen Hammann. Im Ebhauser Rathaus sieht man es positiv, dass das Thema in Ebershardt durch eine Bürgerbefragung auf den Weg gebracht wurde. Denn es sei "eine individuelle Entscheidung der Ortsteile, ob sie Tempo 30 haben wollen", unterstreicht Bürgermeister Volker Schuler. Durch das Bürgervotum geht er zudem von einer höheren Akzeptanz für die Maßnahme aus. Bedauerlich findet er aber ebenfalls, dass die Ortsdurchfahrten ausgenommen werden – "auf denen oft schnell gefahren wird und an denen auch Leute wohnen".