Die Ebhausener Gemeinderäte nahmen den Kommunalwald in Augenschein.Foto: Gemeinde Ebhausen Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeindeforst: Zwischen Fichten und Weißtannen mischen sich künftig Douglasien

Ebhausen. Der Gemeinderat hat sich bei seiner Sitzung am vergangenen Freitag im Rahmen eines Waldbegangs bei Revierförster Markus Schäfer und Jörg Ziegler (Leiter der Abteilung Forstbetrieb und Jagd beim Landratsamt Calw) über den Zustand des Ebhauser Gemeindewalds informiert.

An verschiedenen Standorten machte Schäfer auf die besonderen Waldbilder und Bodenbeschaffenheiten aufmerksam und erklärte ausführlich deren Zusam-menhänge – eine unter dem Strich komplizierte Materie aus Artenvielfalt, Standortqualität, Wachstum bis hin zu den Klimaeinflüssen und Einwirkungen durch den Wildbestand.

Der Waldbegang verdeutlichte den Gemeinderäten vor Ort die aktuelle Situation im Gemeindewald. Er ist Grundlage für die Überlegungen zur Zielsetzung der Forsteinrichtung für das Jahrzehnt von 2022 bis 2031.

Förster Schäfer wies das Gremium darauf hin, dass der Klimawandel dazu führen wird, dass bekannte und langjährig bewährte Baumarten zunehmend unter Druck geraten. Bei den langen Produktionszeiträumen im Wald sei es sinnvoll, jetzt in Richtung Klimastabilität umzusteuern. Die Fichte werde als eine der ersten Baumarten ausfallen. Weißtannen seien in Maßen klimatoleranter. Beide Arten werden im Gemeindewald wegen der Bodenbeschaffenheit dennoch ein großes Spektrum einnehmen, ergänzt von Douglasien und Laubbaumarten.

"Der Aufbau klimastabiler Waldstrukturen ist in den kommenden Jahren von zunehmender und für den Wald von existenzieller Bedeutung", so Revierförster Schäfer. Der Wald werde in den nächsten Jahren immer weniger Wirtschaftsfaktor sondern vielmehr auch Erholungsort sein.

Mit dem Forst werde im kommenden Jahr wohl kein Geld verdient. In der jüngsten Sitzung des Gemeinderats ging der Markus Schäfer von einem negativen Ergebnis von rund 40 000 Euro für das Jahr 2021 aus. Dieses sei vor allem auf den niedrigen Holzpreis zurückzuführen. Aufgrund der vielen Dürre- und Sturmschäden sei der Holzmarkt am Boden.

Wann und ob sich dieser wieder erholen wird, ist für Schäfer aktuell nicht abzuschätzen.