Gemeinderat: Ehemalige Produktionsstätte kann Wohnbebauung weichen / Rat ändert Bebauungsplan

Mit seinem einstimmigen Satzungsbeschluss für die vierte Änderung des Bebauungsplans "Hinter der Kirche II" machte der Ebhauser Gemeinderat den Weg frei für ein umstrittenes Bauprojekt in der Gartenstraße. Zuvor änderte das Gremium in diesem Zusammenhang auch noch die Stellplatzsatzung.

Ebhausen. Eine Gewerbebrache soll hier künftig in Wohnraum verwandelt werden – geplant sind offensichtlich 16 Wohneinheiten, wobei es im Bebauungsplanverfahren massive Bedenken der Anlieger gab. Zwar war das rund 17 Ar große Grundstück bereits in der Vergangenheit für einen Geschosswohnungsbau vorgesehen. Allerdings waren bisher keine Pult- oder Flachdächer in dem Gebiet möglich. Dies wird im neuen Bebauungsplan geändert; ebenso die Zulässigkeit einer Tiefgarage.

Künftig 1,8 statt bisher 1,5 Stellplätze pro Wohnung

Sorgen bereiteten den Anliegern unter anderem die befürchteten Parkplatzprobleme, die man im Rathaus durch eine für das Projekt zwingend vorgeschriebene Tiefgarage allerdings ausgeräumt sieht. Entgegen kam man den Anliegern zudem durch eine Änderung der Stellplatzsatzung, die bei Geschosswohnungsbau mit über 15 Wohnungen künftig 1,8 statt bisher 1,5 Stellplätze vorschreibt.

Wie es Bürgermeister Volker Schuler in der Sitzung ausdrückte, waren die Bürger im Verfahren sehr engagiert – wobei einige Anregungen in die Bebauungsplanung einflossen. Gleichzeitig unterstrich der Rathauschef: "Es ist keine Nachverdichtung geplant und es geht mit dem Bebauungsplan keine Verschlechterung einher". Ziel der Verwaltung sei es, hier eine modernere und zeitgemäße Gestaltung in günstiger Bauweise durch Flach- oder Pultdächer zu ermöglichen.

In der anschließenden Diskussion sprach SDW-Rat Andreas Weßling von einem Projekt mit großer Bürgerbeteiligung. Er fand es "gut und hilfreich, dass wir wesentliche Punkte mit den Bürgern diskutiert haben". Auch Sigrid Schenitzki (SDW) fand es positiv, dass "viele Anregungen aus der Bevölkerung aufgenommen wurden". Zudem ist sie überzeugt, dass die geplante Wohnbebauung eine "Bereicherung für dieses Gebiet ist" und zu dessen Aufwertung beitrage.

Für Immanuel Deuble (BWG) musste man bei der Überplanung der vorhandenen Gewerbebrache abwägen, "was man am besten daraus macht – und das Ergebnis ist nachvollziehbar". Zwar zeigte er Verständnis für die Sorgen der Anwohner, doch habe der Gemeinderat eben eine Gesamtverantwortung. "Wir haben einen guten Kompromiss gefunden, und ich hoffe, dass die Anwohner damit leben können", machte Thomas Wiedmaier (BWG) deutlich. Zudem fand er es mit Blick auf den Investor erfreulich, "wenn hier jemand Geld in die Hand nehmen will".