Im Neubaugebiet Nagoldtalblick (vorne) will die Gemeinde Wasser-Wasser-Wärmepumpen bezuschussen.Foto: Fritsch Foto: Schwarzwälder Bote

Wohnen: Wärmeversorgung im Neubaugebiet Nagoldtalblick / Geothermie klimafreundlichste Lösung

Das Energiekonzept für das Neubaugebiet Nagoldtalblick war Thema in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats Ebhausen. Dabei wurde unter anderem eine Förderung für die Energieversorgung über Wasser-Wasser-Wärmepumpen beschlossen.

Ebhausen. 1000 Euro beträgt der Zuschuss der Gemeinde für die Wärmeversorgung von Ein- und Zweifamilienhäusern, sofern diese mit eigenen Wasser-Wasser-Wärmepumpen mitsamt Erdsonde ausgestattet werden und die Wärmepumpe mit Solarzellen betrieben wird. Bei dieser Art der oberflächennahen Geothermie werden Erdsonden mit einer Tiefe von etwa 100 bis 150 Meter verbaut. Durch dieses geschlossene Rohrsystem wird eine Mischung aus Wasser und Frostschutz geleitet, das sich durch die Erdwärme erhitzt und somit zur Wärmeversorgung genutzt werden kann.

Untersuchungen der endura kommunal, einem Freiburger Unternehmen, das Städte und Gemeinden bei der Entwicklung klimafreundlicher Energiekonzepte unterstützt, haben ergeben, dass diese Lösung die klimaneutralste und günstigste sei. Aus diesen Gründen will die Gemeinde diese Versorgungsart fördern.

Vor der Abstimmung beantwortete Michael Birk von endura kommunal, der per Webcam zugeschaltet war, einige Fragen der Ratsmitglieder. Thomas Wiedmaier (BWG) wollte wissen, ob sich in der Erde quellfähiges Gestein befinde und es daher unter Umständen zu Erhebungen kommen könnte. Gebäudeschäden, wie sie in Staufen im Breisgau entstanden sind, wären die möglichen Folgen. Birk halte dies für sehr unwahrscheinlich, konnte das jedoch für die oberen zehn Meter nicht ganz ausschließen. "Erst eine Probebohrung bringt hier Sicherheit", so Birk. Die tieferen Bereiche seien jedoch unbedenklich. Auf die Frage von Karl Lang (BWG) nach der Bohrbarkeit des Untergrunds antwortete Birk: "Technische Schwierigkeiten bereitet so eine Felsbohrung nicht."

Eine Versorgung mit Brennstoffen oder über ein Wärmenetz ist für das Neubaugebiet nicht geplant. Alternativ sind Luft-Wasser-Wärmepumpen mit Solarbetrieb möglich. Andere Versorgungsarten müssen gleichwertige oder bessere Emissionswerte aufweisen, damit sie genutzt werden können.

Der Gemeinderat entschied sich einstimmig für die Festsetzungen. Die werden in die Kaufverträge aufgenommen, damit der Bebauungsplan nicht mehr geändert werden muss.