Die Flößer in Altensteig halten die Erinnerung an das alte Handwerk wach. Am Sonntag wird im Ebhauser Rathaus das Thema Flößerei beleuchtet. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Herbert Schnierle-Lutz berichtet über "Waldwirtschaft und Flößerei im 18. Jahrhundert"

Ebhausen. Europaweit hatte der Schwarzwald im 18. Jahrhundert als größter deutscher Holzlieferant einen bedeutenden Ruf. Waldwirtschaft und Flößerei waren ein einträgliches Gewerbe, und die Holzhauer und Flößer hielten viel auf ihren Berufsstand. Aber die Medaille hatte auch eine andere, folgenschwere Seite, die Wilhelm Hauff veranlasste, sein Märchen "Das kalte Herz" zu schreiben.

Bebilderter Vortragim Bürgersaal

Zu einem bebilderten Vortrag über diese Zeit lädt der Verein "Forum Ebhausen" am kommenden Sonntag, 25. November, um 17 Uhr im Rathaus Ebhausen in den Bürgersaal ein.

Unter dem Titel: "Waldwirtschaft und Flößerei im 18. Jahrhundert" nimmt der Buchautor und Heimatgeschichtler Herbert Schnierle-Lutz das Märchen "Das kalte Herz" und seine Figuren Glasmännlein, Holländer Michel und Köhler Peter Munk auf, um auf diesem Hintergrund den gesellschaftlichen Wandel und seine Auswirkungen auf Land und Leute aufzuzeigen.

Wertvolles Holz und unerschrockene Männer – das war die Grundlage, auf der sich damals in dieser Region ein tiefgreifender wirtschaftlicher und sozialer Wandel vollzog. Um die nimmersatte holländische Haus- und Schiffsbauindustrie zu befriedigen, wurde der Wald in Reichweite der flößbaren Flüsse Nagold, Enz und Murg nahezu abgeholzt. Den Weg ebnete der württembergische Herzog, dessen aufwendige Schlossneubauten und die luxuriöse Hofhaltung immense Summen verschlangen und der immer knapp bei Kasse war. So fing, aus reinen Geldbeschaffungsgründen, die große "Holz-Kampagne" im bis dahin stillen Nordschwarzwald an.