Der Elternbeirat Ebhausen fordert eine Gemeinschaftsschule auf Probe. Foto: Schwarzwälder-Bote

Der Elternbeirat der Lindenrain-Schule gibt sich nicht geschlagen. Schulsystem soll ausprobiert werden.

Ebhausen - So schnell möchte sich die Lindenrain-Schule nicht geschlagen geben. Nachdem das Kultusministerium den Antrag auf eine Gemeinschaftsschule abgelehnt hat, fordert der Elternbeirat jetzt zumindest eine Lösung für das kommende Schuljahr.

Eine Art "Gemeinschaftsschule auf Probe", das wünschen sich Schulleitung, Kollegium und der Elternbeirat der Lindenrain-Schule Ebhausen für das Schuljahr 2014/15. "Wenn man der Region im Oberen Nagoldtal schon eine Gemeinschaftsschule verwehrt, dann sollte doch wenigstens eine Alternative geboten werden", so der Elternbeirat Uwe Sackmann. Der forderte diese Woche in einem Schreiben Kultusminister Andreas Stoch auf, "Schluss mit dem Schwarz-Weiß-Denken zu machen" und zumindest für das kommende Schuljahr der Gemeinschaftsschule seine Zustimmung zu geben. Denn: Nach einer eintägigen Umfrage liegen bereits 40 Anmeldewünsche auf dem Tisch von Konrektor Matthias Fröhlich. Eine Zahl, die der Elternbeirat in seinem Schreiben gerne dem Kultusministerium mitteilte. Schließlich seien es nach Auskunft der Schule gerade diese geforderten 40 Schüler für die Eingangsklassen gewesen, die der Werkrealschule mit integrierter Grundschule langfristig für eine Umwandlung zur Gemeinschaftsschule fehlten. Für Matthias Fröhlich immer noch unbegreiflich: "Ich bin mir sicher, dass wir diese Zahl auch langfristig geschultert hätten", sagt er.

Die letzten Wochen haben ihn Kraft gekostet, und auch ein wenig Motivation, sagt der Konrektor. In den nächsten Wochen will man nun die Weichen für die Zukunft stellen, egal, wie die Entscheidung aus dem Kultusministerium zu dem Vorschlag des Elternbeirates lautet. Diese wird bis Freitag erwartet, dann nämlich muss die Lindenrain-Schule wissen, welchen Schultypus sie im September unterrichten darf.

Im Juni startet das Bewerbungsverfahren für das Schuljahr 2015/16 – eine realistische Chance sieht Matthias Fröhlich nur noch in einem Schulterschluss mit den umliegenden Gemeinden. Entweder durch eine Kooperation mit einer naheliegenden Werkrealschule oder durch eine Veränderung im "Rechnungswesen" des Kultusministeriums. Denn bisher durften keine Schüler aus Altensteig, Wildberg oder Nagold in das Ebhausener Zahlenspiel miteinbezogen werden. "Das müsste sich ändern, sonst geht es mit der Schulentwicklung in der Region doch bergab." Fröhlich hofft auch auf die nächsten Wochen, in denen Bürgermeister Volker Schuler mit den Rathauschefs der umliegenden Gemeinden das Thema Gemeinschaftsschule anpacken möchte. "Es bleibt spannend", sagt er.