Saskia Esken informierte sich bei Volker Schuler über die Klimaschutzbemühungen in Ebhausen. Foto: Breitmaier Foto: Schwarzwälder Bote

Klimapolitik: Saskia Esken macht sich vor Ort kundig

Ebhausen. Knapp unter 5000 Menschen leben in Ebhausen auf einer Gemeindefläche von etwa 25 Quadratkilometern. Was kann ein doch eher überschaubarer Ort gegen den Klimawandel ausrichten? Folgt man dem Motto "Think global, act local", dann folgt daraus: Man kann eine ganze Menge tun.

Dass das auch in der Praxis funktioniert, davon konnte sich die SPD-Bundestagsabgeordnete Saskia Esken bei ihrem Sommertour-Gespräch mit Bürgermeister Volker Schuler überzeugen.

Schon im Jahr 2014, als der Landkreis Calw sein Energie- und Klimaschutz-Konzept vorstellte, stach Ebhausen mit Projekten wie einem Elektro-Carsharing-Projekt hervor, mit Solaranlagen in Bürgerhand, mit einer Klimapartnerschaft zu einer Gemeinde auf den Philippinen. Fast jedes kommunale Gebäude wurde hier energetisch saniert. Außerdem gibt es ein "Energieteam" mit Vertretern der Bürgerschaft und der Verwaltung, die gemeinsam an Klimaschutzprojekten arbeiten. Mittlerweile sind vier E-Tankstellen dazugekommen, die Solaranlagen wurden auf 400 Kilowatt ausgebaut und das E-Carsharing-Projekt wurde zum Bürgerauto weiterentwickelt. Wie hat Ebhausen das geschafft?

Schuler hat dafür eine recht einfache Begründung: Im Jahr 2010 beauftragte die Gemeinde die Firma Endura mit der Erstellung der Konzeption und der Begleitung eines Zertifizierungsverfahrens für den "European Energy Award", 2011 wurde Ebhausen zum ersten Mal mit dem EEA ausgezeichnet. "Der Award hat uns sehr geholfen, das Thema strukturiert anzugehen. Man ist gezwungen, systematisch zu arbeiten", erklärte Schuler der Abgeordneten im Gespräch. Dazu gehört aber auch eine starke Verankerung im Hauptamt – für die Begleitung des Awards wurde eigens eine Teilzeitstelle in der Verwaltung eingerichtet – und in der Bürgerschaft.

Dazu kommt: So viel Engagement geht natürlich nicht ohne "einen Gemeinderat, der mitmacht", betonte Schuler. Die SPD-Bundestagsabgeordnete zeigte sich beeindruckt: "Ebhausen war bei dem Thema schon immer seiner Zeit voraus", so Esken. Solche Vorbilder, wie man sie auch in Altensteig erkennen könne, könnten anderen Kommunen in der Region durchaus als Beispiel dienen. Insofern begrüßt die Sozialdemokratin die Bestrebungen des Landkreises, ebenfalls in das Zertifizierungsverfahren zum "European Energy Awards" einzusteigen.