Alte Verbundenheit: Siegfried Vetters Liebe gehört dem VfB Stuttgart. Foto: Buck Foto: Schwarzwälder Bote

Sport: Siegfried Vetter setzt sich mit voller Tatkraft für den Fußball-Bundesligisten VfB Stuttgart ein

Über Jahre beim SV Pfrondorf/Mindersbach aktiv, kommt seit einiger Zeit auch dem VfB Stuttgart die Schaffenskraft von Siegfried Vetter zu Gute. Der 63-Jährige ist einer der aktivsten Mitgliederwerber.

Ebhausen. Die Liebe zu seinem Herzensclub ist schon im Eingangsbereich zu sehen. Bilder von Stadionbesuchen, die beiden Ehrenurkunden für 25-jährige und 40-jährige Mitgliedschaft und auch Maskottchen Fritzle darf nicht fehlen.

Schon 1976 trat der heute 63-jährige Vetter dem VfB Stuttgart als Mitglied bei. Seitdem fiebert er mit den Kickern aus Bad Cannstatt mit, erlebte Höhen wie die Meisterschaft 2007, aber auch Tiefen wie den Abstieg in die Zweitklassigkeit am Ende der Saison 2016/2017. "Danach habe ich überlegt, wie ich dem VfB Gutes tun kann", erklärt er. Doch zunächst kaufte er sich eine Dauerkarte – für die zweite Liga. "Das waren spannende Spiele, man hat eigentlich nie deutlich gewonnen", erinnert sich Vetter.

Früher stand er in der Kurve im A-Block, also dort, wo auch die Ultras für prächtige Stimmung und Unterstützung sorgen. Heute sitzt er lieber, allerdings auch mitten im Geschehen: Haupttribüne Mitte, Block neun, Reihe 13, Platz elf. Und von dort aus ist er stets unterwegs, um neue Mitglieder zu werben. Zeit hatte er nach dem Abstieg genügend.

"Um die Preise ging es mir gar nicht, ich wollte einfach dem VfB helfen"

Denn nach einer Herzoperation und deren Folgeerscheinungen, musste er seine ehrenamtlichen Ämter beim SV Pfrondorf/Mindersbach nach 38 Jahren aufgeben. Nachdem er sich wieder erholt hatte, wanderte sein Blick eben nach Stuttgart.

Als Anfang Dezember 2017 die Aktion "Mitglieder werben Mitglieder" ins Leben gerufen wurde, sah sich Vetter dazu berufen, ebenfalls auf Neumitgliederfang zu gehen. Und das gelang ihm. 26 neue VfB-Mitglieder warb er bis zum Ende der Aktion im Februar 2018. Damit war er der fleißigste Mitgliederwerber überhaupt und erhielt zwei VIP-Karten für ein Länderspiel in Düsseldorf.

"Um die Preise ging es mir gar nicht, ich wollte einfach dem VfB helfen", gibt sich Vetter bescheiden, der auch schon auf Mitgliederversammlungen des VfB Stuttgart gesprochen hat. So zum Beispiel als es um die Wahl von Präsident Wolfgang Dietrich ging. Für den hielt Vetter eine "Wahlkampfrede" in der Hans-Martin-Schleyer-Halle, wie er sagt.

Doch unabhängig von Personen oder Vorständen war und ist ein großer Teil seines Lebens der weiß-rote Club am Neckar, der sein Herz höher schlagen lässt. Und das übrigens auch an seiner eigenen Hochzeit 1984: Als seine Frau Ute und er in der Kutsche von der Kirche zum Lokal fuhren, wurde er stets über die regelmäßigen Zwischenstände vom VfB-Auswärtsspiel in Bremen informiert. Es gab einen 2:1-Erfolg der Schwaben und Vetters Hochzeit war damit rundum perfekt.

"Ich spreche die Leute einfach an. Im Zug, vor dem Stadion."

Mit der Mitgliederwerbung will er weitermachen, das Ziel des Vereins seien 100 000 Mitglieder bis 2021 – und dazu will Siegfried Vetter seinen Beitrag leisten. Wie er das macht? "Ich spreche die Leute einfach an. Im Zug, nach dem Spiel vor dem Stadion. Man muss einfach hinstehen und etwas machen, dann klappt das auch", verrät der Mitgliederwerber aus Ebhausen sein Erfolgsrezept.

Prognosen zur sportlichen Entwicklung in der kommenden Saison will er auch zum Schluss des Gesprächs keine abgeben: "Mal sehen, wer jetzt noch kommt, da kann man jetzt noch gar nichts sagen."

Verfolgen wird es Vetter allerdings mit Sicherheit: auf der Haupttribüne Mitte, Block neun, Reihe 13, Platz elf.